Was gibt es Neues?

Durchmarsch oder Comeback?

Mehr als vier Monate nach der „Götterdämmerung“ von Düsseldorf hat das (Wasserball-)Imperium eindrucksvoll zurückgeschlagen: Titelverteidiger Wasserfreunde Spandau 04 kann nach dem beeindruckenden 11:5-Auftaksieg gegen Pokalsieger Waspo 98 Hannover bereits am Wochenende den 36. deutschen Meistertitel der Vereinsgeschichte einfahren, wenn in der „best of five“-Serie des Finales die Spiele zwei und drei anstehen. Gekämpft wird in der Schöneberger Schwimmsporthalle zunächst am Sonnabend von 16 Uhr an, und am Sonntag geht es bei der Suche nach dem 94. deutschen Wasserballmeister um 14 Uhr weiter.

Zuletzt hatten die Berliner in den Finalserien zweimal in Folge den Dauerrivalen ASC Duisburg mit einem 0:3-Gesamtresultat auf die Heimreise auf die Heimreise. Diese Chance hat der Titelverteidiger nach dem eindrucksvollen Auftaktsieg im Stadionbad jetzt auch gegen den neuen Herausforderer aus Hannover: „Das ist selbstverständlich unser eindeutig definiertes Ziel. Aber zuvor sind harte Arbeit, voller Einsatz, Bestform sowie hundertprozentige Motivation und Konzentration gefragt“, sagt Spandaus Trainer Petar Kovacevic, der die Berliner bereits 2015 und 2016 zum Titel geführt hat.

Die Gäste haben anders als in der Vergangenheit diesmal eine volle Woche Zeit gehabt, über die Niederlage nachzudenken und im Training darauf zu reagieren. „Spandau führt 1:0, mehr nicht“, kommentierte Waspo98-Trainer Karsten Seehafer bereits nach dem Spielende das Resultat der Auftaktpartie durchaus treffend. Allerdings werden sich die Niedersachsen was einfallen lassen müssen: Nach der 9:11-Heimniederlage im zweiten Punktspielduell beider Teams ist der Herausforderung bereits zum zweiten Mal mit der der Taktik der Berliner nicht zurechtgekommen, so dass einige simple Ansagen nicht reichen dürften.

Der Heimvorteil hat in dieser Saison bisher keine Rolle gespielt: „Wir wissen ja, das wir auch in Berlin gewinnen können. Wäre nicht das erste Mal“, sagt Gästetrainer Karsten Seehafer unter Hinweis auf den 13:11-Erfolg seines Teams im ersten Punktspielduell der Saison. Und auch die Historie beider Vereine bietet einiges: Die legendären Finalserien von 2001 und 2002 (jeweils 3:2-Gesmatsieg für Spandau) waren jeweils mit einem Auftaktsieg der Berliner in Hannover gestartet, doch die Meisterkür sollte schließlich erst nach der ultimativ letzten Partie der Finalserie erfolgen.

So weit ist das Szenario des diesjährigen Finales allerdings noch nicht: Die Gäste müssen am Ende einer langen und anstrengenden Saison zunächst einmal zumindest eine der beiden Partien des anstregenden Hauptstadtwochenendes gewinnen, damit es am kommenden Mittwoch in Hannover (dann im Volksbad Limmer) überhaupt weitergeht. „Was wir wollen, ist klar, wie es gehen kann auch. Jeder hat seinen Beitrag in seinen Möglichkeiten zu leisten. Es muss nicht schön sein, ein Sieg am Ende reicht“, setzt Karsten Seehafer nach dem verpatzten Auftakt auf die Trotzreaktion seine Teams.

Der Titelverteidiger ist derzeit psychologisch und mathematisch im Vorteil, darf aber das nach Düsseldorf wiedergewonnene Momentum allerdings auch nicht abgeben: „Hannover ist unter Zugzwang. Unsere Spieler aber müssen unbedingt die Konzentration beibehalten und dürfen nicht abwartend spielen“, warnt Spandaus Manager Peter Röhle – und beschreibt damit die Zutaten für eine weiterhin spannende Finalserie durchaus treffend. Die Fans können sich damit für das zweite Finalwochenende auf zwei mögliche Extreme freuen: Durchmarsch oder Comeback?

 

Deutsche Wasserball-Liga 2016/2017

Finale („best of five“)

Sonnabend, den 3. Juni 2017 (Spiel 1)
16:00 Waspo 98 Hannover – Wasserfreunde Spandau 04 5:11 (0:2, 2:2, 2:5, 1:2) – Stand der Serie 0:1

Sonnabend, den 10. Juni 2017 (Spiel 2)
16:00 Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover (Schöneberger Schwimmsporthalle – Ohme/Landmann)

Sonntag, den 11. Juni 2017 (Spiel 3)
14:00 Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover (Schöneberger Schwimmsporthalle – U. Spiegel/Fester)

Mittwoch, den 14. Juni 2017 (Spiel 4 – bei Bedarf)
19:30 Waspo 98 Hannover – Wasserfreunde Spandau 04 (Volksbad Limmer – Tiz/R. Müller)

Sonnabend, den 17. Juni 2017 (Spiel 5 – bei Bedarf)
16:00 Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover (Schöneberger Schwimmsporthalle – Homolka/Arntzen)