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DSV macht Klingenberg-Ernennung nach einem Tag rückgängig

Eine spektakuläre Rollwende hat der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) vollzogen. Der derzeit mit einer Missbrauchsaffäre kämpfende nationale Dachverband hat die gestrige Ernennung Dirk Klingenbergs zum interimistischen Leistungssportdirektor nach nur einem Tag wieder rückgängig gemacht und damit für einen regelrechten Sturm im Blätterwald gesorgt. Der DSV führte einen „frivolen Bericht aus der Vergangenheit Klingenbergs“ als Grund für die Entscheidung an. Nachfolgend finden Sie die heutige Pressemitteilung des DSV sowie nachfolgend Dirk Klingenbergs Statement zu der verkündeten Entscheidung.

Deutscher Schwimm-Verband: „Der Deutsche Schwimm-Verband e. V. (DSV) hatte bekannt gegeben, dass die derzeit vakante Position des Leistungssportdirektors ab heute interimistisch durch den ehemaligen Wasserball-Nationalspieler Dirk Klingenberg besetzt werden soll. Gemeinsam mit seinen Partnern und Herrn Klingenberg wurde entschieden, dass dieser die Position des Leistungssportdirektors nun doch nicht antreten wird.

Hintergrund ist, dass nach der Bekanntgabe der geplanten Neueinstellung ein frivoler Bericht aus der Vergangenheit Klingenbergs bekannt wurde, welcher – obwohl kein juristisches Fehlverhalten vorliegt – mit den hohen moralischen Ansprüchen des Spitzenverbandes nicht vereinbar ist und daher ein sofortiger Kurswechsel durch den Vorstand eingeleitet wurde. ‚Wir haben uns gemeinsam mit Herrn Klingenberg offen zu den entstandenen Diskussionen ausgetauscht und sind auch gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass er im Sinne des Verbandes den Posten des Sportdirektors nicht antreten wird‘, erläutert DSV-Präsident Marco Troll.

Die Personalie Klingenberg wurde auf die Empfehlung der rosenbaum nagy unternehmensberatung für die Position des Leistungssportdirektors ausgewählt, die den DSV weiter im ‚Zukunftsprozess DSV 2026‘ beratend unterstützen soll. ‚Um die geplanten Prozesse möglichst wirkungsvoll und reibungslos in Gang zu setzen, sollte jeder Schuss sitzen. Deswegen wollen wir uns noch einmal etwas Zeit nehmen und Alternativen zum ersten Personalvorschlag prüfen, um auch für diese Übergangslösung eine bestmögliche Aufstellung zu gewährleisten‘, erklärt Dr. Michael Rosenbaum.“

Dirk Klingenberg: „Ich hätte den DSV mit meiner langjährigen Erfahrung und meinem Netzwerk gerne bei der Neuausrichtung des Verbandes unterstützt. Ich habe seit unserer Einigung mich als Interims-Sportdirektor des DSV bis zu den olympischen Spielen in Tokio einzusetzen, vermittelt durch die rosenbaum nagy unternehmensberatung GmbH bereits einige vielversprechende und gute Gespräche zur Ausrichtung einer erfolgreichen Zukunft geführt. Ich bedauere es nun sehr, dass der DSV nur 24 h nach meiner Besetzung diesen Vorgang wieder rückgängig gemacht hat. Ich muss die Entscheidung so zur Kenntnis nehmen, möchte aber ausdrücklich darauf hinweisen, dass ich mich in keiner Weise zu keinem Zeitpunkt in meiner langjährigen Karriere als Sportler, Manager oder Berater einem Vergehen juristisch schuldig gemacht habe, dass solch ein Handeln durch den DSV legitimieren würde.“