Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

DSV-Auswahl dreht Vier-Tore-Rückstand

Nach den Frauen legten auch Deutschlands Männer bei den 34. Wasserball-Europameisterschaften in Budapest (Ungarn) in ihrem finalen Platzierungsspiel eine regelrechte „Wiederauferstehung“ hin: Zwei Tage nach dem beeindruckenden 15:10-Erfolg gegen Rumänien siegte die Mannschaft von Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) in einem „Spiel der vergebenen Chancen“ nach einem 3:7-Rückstand am Ende noch mit 9:8 (2:3, 0:2, 3:2, 4:1) gegen Georgien und beendete die Titelkämpfe wie schon 2018 in Barcelona (Spanien) als Neunter.  

Nach zwei Niederlagen gegen das aufstrebende Team vom Kaukasus in der laufenden Saison drohte aufgrund der katastrophalen Chancenauswertung allerdings erneut eine Pleite. Selbst beste Möglichkeiten blieben in den ersten drei Spielvierteln ungenutzt. Dazu leiste sich die DSV-Auswahl nach der 1:0-Führung ein geradezu anfängerhaftes Missgeschick: Schlussmann Moritz Schenkel parierte einen Strafwurf des eingebürgerten Serben Boris Vapenski, doch holte sich dieser gegen zwei deutsche Verteidiger den abprallenden Ball und erzwang, begünstigt durch die neue FINA-Regel, einen erneuten Fünfmeter, den er diesmal verwandelte.  

Nach lediglich drei Treffern in den ersten 23 Minuten fiel die DSV-Auswahl auf 3:7 (21.) zurück. Erst zwei Tore in der letzten Minute vor dem Seitenwechsel und der schnelle 7:7-Ausgleich (26.) kurz nach Wiederbeginn eröffneten die Comeback-Chance und drehten die Partie. Zwar ging Georgien postwendend durch einen Überzahltreffer erneut mit 8:7 in Führung, doch sorgten Lucas Gielen und Marin Restovic für einen Doppelschlag zum 8:7 (30.) und die ersten deutschen Führung seit der zweiten Spielminute. Zwar auch die Schlussphase nichts für schwache Nerven, doch Deutschlands Abwehr hielt trotz des zwischenzeitlichen Spielendes für Abwehrchef Gielen durch die dritte Zeitstrafe.

„Das war nichts für schwache Nerven heute. Aber meine Männer haben eine Wahnsinns-Moral gezeigt“, freute sich Bundestrainer Hagen Stamm über das furiose Comeback. Allerdings musste er nach dem Spielende auch regelrecht durchatmen: „Ich bin fünf Jahre älter geworden“, kommentierte er die Partie. Die deutschen Tore teilten sich zum Budapest-Finale Marko Stamm, Dennis Eidner, Marin Restovic (je 2), Maurice Jüngling, Ben Reibel und Lucas Gielen.  

Sportlich war der neunte Platz aus deutscher Sicht nach der ungünstigen Auslosung der Vorrundengruppen und der Vielzahl personeller Probleme in der ersten Saisonhälfte unter dem Strich das realistische sportliche Maximum. Als nunmehr erster Nachrücker hat die DSV-Auswahl allerdings beste Chancen auf einen der begehrten Startplätze beim Olympiaqualifikationsturnier in Rotterdam (Niederlande/22. bis 29. März). Mit Rang neun ist zugleich auch eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2021 im japanischen Fukuoka weiterhin möglich, allerdings wird es hier eng und bedarf guter Resultate der europäischen Teams in Tokio. 

 

34. Wasserball-Europameisterschaften 2020 in Budapest (Ungarn)

Männer, Spiel um Platz 9

Georgien – Deutschland 8:9 (3:2, 2:0, 2:3, 1:4)

Deutschland: Moritz Schenkel – Ben Reibel 1, Timo van der Bosch, Julian Real, Hannes Schulz, Maurice Jüngling 1, Denis Strelezkij, Lucas Gielen 1, Marko Stamm 2/1, Mateo Cuk 1, Marin Restovic 2, Dennis Eidner 2 und Kevin Götz. Trainer: Hagen Stamm

Persönliche Fehler: 10/9

 

Resultate Tag 6 Männer

Freitag, den 24. Januar 2020
11:30 Türkei – Rumänien 3:20 (1:5, 0:6, 1:5, 0:3) – Spiel um Platz 11
13:00 Georgien – Deutschland 8:9 (3:2, 2:0, 2:3, 1:4) – Spiel um Platz 9
14:30 Italien – Russland 14:12 (5:3, 4:4, 3:1, 2:4) – Platz 5/8
16:00 Serbien – Griechenland 12:9 (3:3, 3:2, 4:2, 2:2) – Platz 5/8
17:30 Spanien – Kroatien 9:8 (0:1, 4:3, 2:2, 3:2) – Halbfinale
19:00 Montenegro – Ungarn 8:10 (2:1, 1:3, 2:4, 3:2) – Halbfinale