Was gibt es Neues?

„Die Truppe hat es drauf“

Das Programm der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) beschert etwas überraschend auch das absolute Kellerderby: Auf dem letzten Spieltag der Pro B vor den Feiertagen stehen sich Schlusslicht SV Weiden (derzeit 0:8 Punkte) und der Tabellenvorletzte SV Bayer Uerdingen 08 (3:7) gegenüber, und noch ist der Einzug in die Aufstiegsrunde und den damit verbundenen direkten Klassenverbleib für beide Teams erreichbar. Das Anschwimmen im Sportbecken der Thermenwelt steigt wie gewohnt um 18 Uhr.

Es hätte nominell auch einfachere Gegner für den DWL-Rückkehrer aus der Oberpfalz als der Pro-A-Absteiger SV Bayer 08 Uerdingen gegeben. Dennoch brennen die Schützlinge von Trainer Thomas Aigner auf ihre ersten Punkte in der laufenden Bundesligasaison. Bereits vor zwei Wochen, bei der SV Krefeld waren sie nämlich schon kurz davor (7:8-Niederlage) und wollen jetzt ihre gute Entwicklung, mit der Heimstärke vermischt nutzen, um direkt vor Weihnachten die ersten Punkte einzufahren. Dieses wäre auch schon deshalb, weil gewonnene Punkte im weiteren Saisonverlauf mit in die Abstiegsrunde übernommen werden. 

Schon der Abstieg der Uerdinger aus den Top acht des deutschen Vereinswasserballs in der vergangenen Saison war historisch, doch auch in der Tabelle der B-Gruppe blieb der Werksklub hinter den eigenen Erwartungen  zurück. Für die Weidener wären es keine schlechten Voraussetzungen, gegen die angeschlagene Truppe zu punkten, wäre da nicht der jüngste Sieg im deutschen Pokalwettbewerb gegen den Lokalrivalen, Duisburger SV 98: Überraschend klar setzten sich die Sekulic-Schützlinge am vergangenen Sonnabend gegen den Pro-A-Vertreter aus Duisburg und dürften dabei eine gute Portion an Selbstvertrauen vor der Partie in der Oberpfalz tanken.

Doch die Weidener wollen sich damit nicht beschäftigen, sondern selbst aus eigenen Kräften schöpfen und die gute Entwicklung der letzten Wochen mit einem Sieg zuhause krönen: „Wir hatten bis jetzt mit den stärksten der Gruppe zu tun, haben vor zwei Wochen in Krefeld gesehen, dass wir durchaus konkurrenzfähig sind, und jetzt wollen wir endlich punkten. Wir wollen uns mit keinen Quervergleichen beschäftigen, Bayer ist nominell stärker als wir, es muss aber unser klarer Anspruch sein, endlich zu gewinnen. Die Truppe hat es drauf“, beschreibt Trainer Thomas Aigner seine Erwartungen an den letzten Auftritt vor den Feiertagen.

Mit einem Sieg wären allerdings die Gäste wieder in Reichweite des wichtigen vierten Platzes: „Wir haben gegen Duisburg vieles richtig gemacht. Endlich konnten wir unsere Spielphilosophie ins Wasser bringen. Ich hoffe, dass sich der Schalter im Kopf meiner Jungs nun umgelegt hat. Wenn wir die Leidenschaft und den Ehrgeiz von letzter Woche gegen Weiden ins Wasser bringen, bin ich definitiv davon überzeugt, dass wir mit einem Sieg in die Winterpause gehen“, sagt Trainer Milos Sekulic. Leicht wird es dennoch nicht: In Weiden muss die Mannschaft aus beruflichen Gründen ausgerechnet auf Center Sven Rössing verzichten.