Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Trotz Strelezkij-Sechser: Deutschland droht Vorrunden-K.o.

Denis Strelezkij traf gleich sechsmal, doch Deutschlands Wasserballern droht beim Olympiaqualifikationsturnier in Rotterdam (Niederlande) bereits nach dem zweiten Spieltag der vorzeitige K.o.: Einen Tag nach der 10:11-Niederlage gegen die Niederlande musste die Vertretung des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) mit einem 12:13 (1:4, 3:2, 5:2, 3:5) gegen den EM-13. Frankreich eine weitere dramatische Niederlage hinnehmen und braucht damit wahrscheinlich drei Siege aus den drei verbliebenen Vorrundenpartien der Gruppe B, um die am Freitag startende K.o.-Phase zu erreichen. 

Die Ernüchterung nach Spielende war groß: „Vielleicht ist das Turnier vorbei, bevor es begonnen hat“, befürchtet Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin), dem ähnlich wie den Zuschauern an den Rechnern ein Dé·jà-vu-Erlebnis widerfuhr. Ähnlich wie am Vortag musste die DSV-Auswahl in der wechselhaften Partie abermals einem desaströsen 1:5-Rückstand (7.) hinterherschwimmen, anstatt selbst die Akzente zu setzen. „Wir haben es nicht geschafft, Frankreich von Beginn an unter Druck zu setzen“, haderte Stamm erneut mit dem verpatzten Start des Teams. 

Deutschland zeigte sich trotz des Rückstands kampfstark und kam bis zum Seitenwechsel auf 4:6 (16.) heran. Nach dem Wiederbeginn antwortete jedoch Frankreich postwendend mit zwei schnellen Toren und lag mit 8:4 (18.) erneut klar in Front. Dank eines 5:0-Laufes im dritten Lauf ging dann aber die deutsche Mannschaft durch Mateo Cuk 19 Sekunden vor der letzten Pause beim 9:8 erstmals in dieser Partie in Front. Cuk sorgte beim 10:9 (28.) auch für eine weitere Führung der DSV-Auswahl, doch in den torreichen Schlussabschnitt (3:5) wie schon am Tag zuvor am Ende erneut das Nachsehen.

In dieser Phase schafften es die Deutschen nicht, mit Ugo Crousillat und den früheren Spandauer Mehdi Marzouki die entscheidenden Werfer der Franzosen auszuschalten, wie Stamm beklagte. Für die DSV-Auswahl war es nach zuletzt fünf Siegen in Folge die erste Niederlande gegen Frankreich seit dem EM-Turnier 2016. Auch Nachwuchstalent Zoran Bozic hatte zunächst Pech im Abschluss, konnte sich mit seinem Treffer zum 6:8 dann aber erstmals in die Torschützenliste bei diesem Turnier eintragen. Neben dem 18-jährigen Esslinger trafen Denis Strelezkij (6/2) Mateo Cuk (2), Maurice Jüngling, Hannes Schulz und Marko Stamm für die deutsche Mannschaft.

Das weitere Turniergeschehen droht aus deutscher Sicht nach der erneuten Niederlage nun allerdings zur „mission impossible“ zu werden: In den drei verbliebenen Vorrundenpartien der Gruppe B braucht die DSV-Auswahl nun wahrscheinlich drei Siege, um noch das Viertelfinale zu erreichen und im Rennen um die letzten drei Tokio-Startplätze zu bleiben. „Wir werden kämpfen, solange noch eine Sekunde auf der Uhr ist“, sagt Stamm, dessen Mannschaft allerdings mit Russland und Kroatien noch auf zwei der stärksten Teams in der Gruppe B trifft. Nächster Kontrahent ist am Dienstag der in Rotterdam noch ungeschlagene EM-Achte Russland (17:30 Uhr/live auf FINA TV).

 

Olympiaqualifikationsturnier 2020 in Rotterdam (Niederlande)

Gruppe B, 2. Spieltag

Deutschland – Frankreich 12:13 (1:4, 3:2, 5:2, 3:5)

Deutschland: Moritz Schenkel – Zoran Bozic 1, Timo van der Bosch, Julian Real, Hannes Schulz 1, Maurice Jüngling 1, Denis Strelezkij 6/2, Lucas Gielen, Marko Stamm 1, Mateo Cuk 2, Marin Restovic, Fynn Schütze und Florian Thom. Trainer: Hagen Stamm

Persönliche Fehler: 10:15

 

Resultate 2. Spieltag 

Montag, den 15. Februar 2021
13:00 (B) Rumänien – Russland 9:9 (3:1, 1:4, 2:4, 3:2)
14:30 (B) Deutschland – Frankreich 12:13 (1:4, 3:2, 5:2, 3:5)
16:00 (A) Griechenland – Brasilien 15:8 (5:1, 5:2, 4:2, 1:3)
17:30 (A) Montenegro – Kanada 21:7 (7:1, 6:3, 4:1, 4:2)
19:00 (B) Kroatien – Niederlande 25:8 (7:1, 7:4, 5:1, 6:2)

 

Kommende Spiele 

Dienstag, den 16. Februar 2021
13:00 (A) Brasilien – Montenegro 
16:00 (A) Kanada – Georgien 
17:30 (B) Russland – Deutschland 
19:00 (B) Niederlande – Rumänien  
20:30 (B) Frankreich – Kroatien 

Mittwoch, den 17. Februar 2021
13:00 (B) Rumänien – Deutschland
14:30 (B) Kroatien – Russland
16:00 (A) Griechenland – Montenegro
17:30 (A) Georgien – Brasilien
19:00 (B) Niederlande – Frankreich