Was gibt es Neues?

Deutsch-österreichisches Duell in Dresden

Zur besten Anwurfzeit empfängt am kommenden Sonnnabend (18. April) um 19 Uhr die SGW Dresden (2. Wasserball-Liga Ost) den österreichischen Titelaspiranten Paris Lodron Salzburg zu einem nicht alltäglichen Freundschaftsspiel in der Schwimmhalle am Freiberger Platz. Die „Kampfmannschaft“ der Salzburger tritt im Rahmen ihrer kleinen „Europatournee“ vorher bereits zweimal in Prag und am Sonntag in Nürnberg an. Der Gastgeber hat anlässlich dieses Highlights vorab den langjährigen sportlichen Leiter der Salzburger, Ex-Nationalspieler Gerhard Kreil, interviewt:
 
Vorab ein paar Worte zu dir, Gerhard: Du warst natürlich selbst aktiver Wasserballer und das sogar auf einem höheren, internationalen Level. Was war Deine Position, was sind deine größten sportlichen Erfolge und schönsten Erinnerungen an deine aktive Zeit?
Meine Position war immer Tormann, 16 Jahre beim ASV Wien, in dieser Zeit auch Nationaltormann von Österreich, mit dabei bei der EM in Barcelona 1970. Dann acht Jahre Spielertrainer SC Delphin Salzburg, unserem Vorgängerverein. Dann vier Jahre bei Innsbruck (zweimal im Europacup) und anschließend beim jetzigen Verein PL Salzburg, bei dem ich ein Gründungsmitglied bin. Mit 48 Jahren durfte ich noch als Tormann beim erfolgreichen Entscheidungsspiel um den Aufstieg in die Bundesliga helfen, gemeinsam mit unserem jetzigen Trainer Christian Stickler – damals 16 Jahre! Christian spielte mittlerweile unzählige Male im österreichischen Nationalteam und wird bald 43 Jahre. Mit der Nationalmannschaft haben wir leider die Olympiaqualifikation für Mexiko 1968 um ein Tor verpasst. Wir haben damals übrigens letztmalig mit den alten Lederbällen gespielt. Einmal haben wir auch gegen die DDR gespielt, ich glaube in der „Schwimmoper“ Wuppertal.
 
Welche Rolle nimmst du jetzt im Verein ein?
Ich war 26 Jahre sportlicher Leiter. Seit einem Jahr jetzt Stellvertreter des neuen sportlichen Leiters Patrick Schütz, der auch noch aktiv als Center-Verteidiger mitspielt. Leider sind wir beide in Dresden nicht dabei. Patrick aus beruflichen Gründen, und für mich ist die Reise etwas zu anstrengend.
 
Nun zum anstehenden Match: eurer Internetauftritt oder viel mehr die dort beschriebenen Trainingslager in Ungarn machen einen sportlich engagierten Eindruck – müssen wir also mit einer hohen Niederlage rechnen? 😉
Ihr müsst niemals mit einer hohen Niederlage rechnen! Wir kommen nicht nach Dresden, um einen Kantersieg zu feiern, sondern um unserem jungen Team Spielpraxis zu geben. Außerdem fehlt unser Tormann Salkan Samardzic – mit Abstand unser Bester und auch Nationaltormann. Bei den drei letzten Turnieren Österreichs wurde er jeweils zum besten Torhüter gekürt. Wir kommen mit dem Juniorentorwart. Zudem fehlen aus diversen Gründen drei weitere Schlüsselspieler.
 
Neben dem Spiel hier in Dresden seid ihr vorher in Prag (gegen Slavia und Stepp Prag) und am Sonntag noch in Nürnberg – was ist der Gedanke hinter dieser kleinen Europatournee?
Der Gedanke mit den beiden Spielen in Prag sowie Dresden und Nürnberg ist, die spielfreie Pause der Bundesliga zu nützen und uns auf das Halbfinale gegen Wien – wo es dann später um den Meistertitel geht – vorzubereiten.
 
In der Meisterschaft stehen für euch also die entscheidenden Spiele an: Wie ist der zeitliche Fahrplan?
Wir beginnen am Samstag, den 2. Mai 2015, bei uns in Salzburg mit dem „Best of Three“ zum Einzug ins Finale um den österreichischen Meistertitel. Drei weitere Termine sind der 9. Mai 2015 in Wien und bei Bedarf der 16. Mai 2015 wieder in Salzburg. Wenn wir gewinnen, stehen wir im Finale gegen den WBC Tirol oder den WBV Graz.
 
Ok, dazu wünschen wir euch natürlich viel Erfolg! Eine letzte Frage zum Abschluss: Wie ist die allgemeine Situation im österreichischen Wasserball? Wie sieht es international aus (Nationalmannschaft und Clubs)?
Tja, bei uns ist zum Beispiel immer freier Eintritt. Der Rekord steht bei 100 Zuschauern, meist sind etwa 50 Personen da. Mit Sponsoren ist es mehr als schwierig und Halbprofis oder Vollprofis gibt es nicht. Für Tirol und Graz gibt es einzelne Spieler, die nur zum Match kommen. Slowaken, Slowenen, Ungarn, die dann dafür Geld erhalten. Trainingstechnisch ist es bei uns ganz gut, dreimal die Woche je zwei Stunden. Unsere Nationalmannschaft war zuletzt bei einem kleineren Turnier in Dänemark. Vier Salzburger waren dabei. Drei davon kommen auch nach Dresden: Sebastian Donis (19), Filip Kisic (18), und Ferry Makray (23). Auf die Jungs würde ich besonders aufpassen. 😉

Quelle: www.wasserball-dresden.de