Was gibt es Neues?

Derby-Stimmung an der Havel

In Potsdam steigt an diesem wochenende in der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) ein Lokalderby: Der heimische OSC OSC Potsdam (derzeit Tabellenzweiter mit 15:3 Punkten) emfängt hier den fünftplatzierten SC Wedding aus Berlin (6:12). Die Partie startet wie gewohnt am Sonnabendabend um 18 Uhr in der direkt am Hauptbahnhof gelegenen Schwimmhalle am Brauhausberg, so dass auch Berliner Fans problemlos anreisen können.
 
Das Spiel ist auch auf eine Vorbereitung das nachfolgende Wochenende, doch Potsdams Trainer Alexander Tchigir möchte vor allem zwei Punkte. „Bei all der Aufregung in der Vorbereitung auf die deutsche Pokal-Endrunde dürfen wir nicht den Kopf verlieren“, warnt der Coach. „Natürlich wollen wir uns in der Generalprobe gegen Wedding bestmöglich verkaufen und hoffen natürlich auf ein volles Haus.“ Um die Wasserball-Fans der Region zu mobilisieren, hat sich der OSC für das Berlin/Brandenburg-Derby etwas Besonderes einfallen lassen: Jeder, der am Sonnabend ein Ticket für die deutsche Pokal-Endrunde am 7./8. März erwirbt oder vorbestellte Karten abholt, hat gegen Wedding freien Eintritt.
 
Der Berliner Kontrahent hat im Vergleich zu den Vorjahren noch nicht richtig in die Saison gefunden und liegt mit 6:12 Punkten auf dem fünften Rang. Indes duelliert sich ein Quartett – bestehend aus dem SC Neustadt (16:2 Punkte), Potsdam (15:3), SV Krefeld 72 (15:5) und SVV Plauen (15:5) – um die Spitzenplätze und eine günstige Position im Kampf um den Aufstieg in die A-Gruppe. „Der Blick auf die Tabelle ist trügerisch“, weiß Torwart und Kapitän Marc Langer. „Wedding ist immer gefährlich. Beide Mannschaften kennen sich sehr gut, weil auch oft gemeinsam trainiert wird.“
 
Zuletzt hieß der Sieger zumeist Potsdam, obwohl die Partien oft bis in die Schlussminuten hart umkämpft waren. Im Hinspiel dieser Saison gewann der OSC überraschend deutlich 14:8, doch aus der Talsohle zu Beginn der Saison scheint sich Wedding herausgespielt zu haben. Beim als äußerst heimstark geltenden SSV Plauen holte Wedding beim 7:7 einen Punkt, letztes Wochenende hielt der SC bis zur Halbzeit (4:5) gut gegen Krefeld mit und unterlag schließlich doch 8:12. „Wedding ist besser als sein Tabellenstand“, so Tchigir. „Wir müssen hochkonzentriert zu Werke gehen.“ Bester Schütze der Nord-Berliner ist bislang Centerverteidiger André Koch (13 Treffer). Besonderes Augenmerk muss der OSC aber auch auf den Ungarn Marton Sarosi (11) und den Ex-Potsdamer Leonard Grütte (8) legen.
 
Aus Berliner Sicht interssant ist das Spiel dagegen im Hinblick auf die strategisch günstige fünfte Tabellenposition, da dieses in der ersten Play-down-Runde ein Duell mit dem sieglosen Schlusslicht SGW Leimen/Mannheim brächte. Auf dem Weg dorthin liefert sich der SCW derzeit ein Fernduell mit der Mannschaft vom SV Weiden, die morgen im vogtländischen Plauen gastiert. Beide Teams trennt bei einem vergleichbaren Restprogramm derzeit nur ein Punkt. Davon will Stefan Tschierschky aber noch nichts wissen. „Punkte in Potsdam würden das Restprogramm natürlich erleichtern.“, so der Weddinger Coach, „Weiden ist aber nicht unser erster Gedanke. Wir wollen ein gutes Spiel abliefern.“ Dafür zählen die Jungs aus dem Kiez auch auf die Unterstützung ihrer Fans: „Bis Potsdam ist es nicht weit“, sagt SCW-Spieler Philipp Kotowski.