Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

„Das war eine Wiedergeburt“

Die Fans der Sportart bekamen ein regelrechtes Wellenbad der Gefühle geboten, doch Deutschlands Männer stehen bei den 33. Wasserball-Europameisterschaften in Barcelona (Spanien) vor dem erneuten Einzug in die KO-Phase der zwölf besten Mannschaften. Der Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) setzte sich bei ihrem zweiten Auftritt in der schweren Vorrundengruppe A nach gleich vier Treffern von Julian Real knapp mit 10:9 (1:3, 3:2, 3:2, 3:2) gegen Georgien durch und haben damit aufgrund des gewonnenen Direktvergleichs den zum Weiterkommen notwendigen dritten Platz so gut wie sicher.

Zwei Tage nach der 1:14-Auftaktniederlage gegen Italien tat sich die DSV-Auswahl beim zweiten Auftritt im Olympiabecken von 1992 im Angriff allerdings erneut schwer und ging erst vor kurz Ende des dritten Spielviertels beim 7:6 erstmals in Führung. Zwischenzeitlich drohten den Deutschen in der Hitzeschlacht auf dem Montjuïc allerdings die Felle davonzuschwimmen, als Georgien schnell mit 3:1 (5.) und 4:2 (11.) führte. Der EM-Elfte von 2016 leistete sich zu viele vermeidbare Fehler, während Georgien vor allem in der ersten Hälfte mit optimaler Chancenverwertung brillierte. Die DSV-Auswahl kämpfte sich heran, musste für ihre eigenen Tore aber oftmals härter arbeiten als der Kontrahent.

Die DSV-Auswahl kam nach dem Seitenwechsel besser ins Spiel, doch auch die 7:6-Führung zur Beginn der 23. Minute war noch keine Spielumkehr. Trotz der zwischenzeitlichen Pause antwortete Georgien mit zwei Treffern zur erneuten 8:7-Führung (27.) und brachte die deutsche Mannschaft endgültig an den Rand des Abgrunds, da eine Punkteteilung den Spielern vom Kaukasus eher nützen würde. Julian Real und Maurice Jüngling brachten in der aktionsreichen Schlussphase den Deutschen die Führung zurück, umso ärgerlicher war der 9:9-Ausgleich der Georgier per Fünfmeter nach einem nicht ausreichend abgesicherten Konter (30.).

Kein Blatt passte dann 1:55 Minuten vor dem Ende zwischen Ball, Hand und Torlatte, als Julian Real das Spielgerät postwendend in Überzahl aus kürzester Distanz zum 10:9 über die Linie drückte und damit seinen vierten Treffer des Tages erzielte. Das Zittern war noch längst nicht zu Ende, doch die Deutschen retteten trotz einer weiteren Unterzahl mit gleich zwei von Moritz Schenkel gehaltenen Bällen den wertvollen Vorsprung ins Ziel. „Wir haben uns selbst aus dem Mist gezogen“, freute sich Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) über die starke kämpferische Leistung seines Teams, das wiederholt bedenklich im Rückstand gelegen hatte.

Der Einzug in die Runde der besten Zwölf erscheint damit sicher, und die Verantwortlichen hoffen nun auf eine Initialzündung für die kommenden Aufgaben: „Das war eine Wiedergeburt“, freute sich nicht nur Hagen Stamm über das gelungene Comeback. Neben Julian Real (4) erzielten Maurice Jüngling, Ben Reibel (je 2), Dennis Eidner und Marko Stamm die deutschen Tore. Ärgerlich nach dem erwartet schweren Spiel aus deutscher Sicht: Ausgerechnet Julian Real kämpfte nach dem Spielende mit einer blutenden Wunde an der Nase. In ihrem letzten Vorrundenspiel trifft die DSV-Auswahl am Freitag auf Vize-Weltmeister Ungarn (12:30 Uhr). 

 

33. Wasserball-Europameisterschaften 2018 in Barcelona (Spanien)

Männer, Vorrundengruppe A, 2. Spieltag

Deutschland – Georgien 10:9 (1:3, 3:2, 3:2, 3:2) 

Deutschland: Moritz Schenkel – Ben Reibel 2, Timo van der Bosch, Julian Real 4, Tobias Preuß, Maurice Jüngling 2, Reiko Zech, Hannes Schulz, Marko Stamm 1, Dennis Strelezkij, Marin Restovic, Dennis Eidner 1 und Kevin Götz. Trainer: Hagen Stamm

Persönliche Fehler: 12/11

 

Resultate 2. Spieltag

Mittwoch, den 18. Juli 2018 (Vorrunde Männer 2)
11:00 Kroatien – Türkei 23:2 (4:0, 7:1, 6:1, 6:0)

12:30 Deutschland – Georgien 10:9 (1:3, 3:2, 3:2, 3:2)
14:00 Rumänien – Slowakei 9:5 (4:1, 2:0, 2:1, 1:3)
15:30 Griechenland – Niederlande 12:7 (6:3, 3:2, 2:2, 1:0)
17:00 Montenegro – Malta 17:5 (4:1, 7:0, 4:2, 2:2)
18:30 Russland – Serbien 9:11 (2:3, 3:3, 1:3, 3:2)
20:30 Ungarn – Italien 5:12 (0:5, 4:2, 0:2, 1:3)
22:00 Spanien – Frankreich 7:4 (1:0, 4:1, 2:2, 0:1)