Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

„Das ist eine Riesenchance“

Es war zunächst etwas Nachrechnen angesagt, doch insgesamt die deutschen Wasserballer können mit der WM-Auslosung mehr als zufrieden sein: Die dortige Vorrundengruppe mit Italien, Brasilien und Japan eröffnet der nach der verpassten Olympiaqualifikation auf einer Reihe von Positionen neuformierte DSV-Auswahl im fernen Gwangju (Südkorea) die Chance für Rückkehr unter die acht weltbesten Mannschaften. „Das ist eine Riesenchance“, hofft Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) nicht nur auf Rückenwind für das WM-Turnier, sondern auch für die weitere Zukunft der Sportart, die im Umfeld auf öffentliche Fördermittel angewiesen ist. 

Es ist in jedem Fall ein Los, das die DSV-Verantwortlichen haben wollten: Im Männerbereich kämpfen Deutschlands Wasserballer um einen der lediglich zwölf Startplätze beim Olympiaturnier 2020 in Tokio (Japan) und die Rückkehr in die hartumkämpfte Weltspitze. Hier könnten am Ende Kleinigkeiten entscheiden, und der erstmalige WM-Teilnahme seit 2013 kommt eine Schlüsselrolle zu. Zuletzt gab es mit gleich mehreren Punktgewinnen gegen Rekordolympiasieger Ungarn, dessen Team im vergangenen Herbst nicht nur das Weltcup-Turnier in Berlin, sondern parallel zur WM-Auslosung das Europa Cup-Turnier in Zagreb (Kroatien) gewonnen, nicht nur internationale Anerkennung, sondern auch entsprechende Resultate.

In Sachen Auslosung war das Szenario im vergangenen Jahr zuvor war das bei den Europameisterschaften in Barcelona (Spanien) noch anders gewesen: Am Ende fehlte zwar nicht viel zu dem erstmaligen Griff nach einer Top-Acht-Platzierung bei einem großen internationalen Championat seit 2012, doch in der spanischen Mittelmeermetropole hatten die neuformierte DSV-Auswahl bei dem ebenfalls 16 Teams umfassenden EM-Turnier im Duell mit den Großmächten Italien und Ungarn als Vorrundenkontrahenten und einer nicht minder schweren Parallelgruppe in diesem Moment noch keine echte Chance auf den Viertelfinaleinzug.

In der südkoreanischen Provinzhauptstadt haben die Deutschen nun zumindest im Kampf um Rang zwei in der Vorrundentabelle und einen Platz unter den Top acht der Gesamtwertung die entscheidenden Trümpfe selbst in der Hand. Auch die bereits vor der Auslosung vereinbarte gemeinsame WM-Vorbereitung auf asiatischem Boden mit dem angehenden Vorrundengegner Japan werde ebenfalls bestehen bleiben, wie Stamm durchblicken ließ. „Das ist eine gute Chance, Japan besser kennenzulernen“, sagte der Bundestrainer unter Hinweis auf den ungewöhnlichen Spielstil des angehenden Olympiagastgebers – die deutschen Wasserballer wollen auf dem Weg in das Viertelfinale selbst die Akzente setzen.