Was gibt es Neues?

„Das ist der Tod des deutschen Wasserballs“

Der spannende Finalabschnitt beim Supercup-Turnier in Hannover konnte allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch die zweite Austragung in dem neuen Format, das vornehmlich aus Gründen der Leistungsportförderung gewählt worden war, in Sachen Außendarstellung ihre Schattenseiten hat. Langweilige Spiele und leere Ränge im Stadionbad luden aus Zuschauersicht nicht zum Kommen ein.

Während beim OSC Potsdam der sportliche Leiter André Laube die Veranstaltung als „eine ideale Gelegenheit, sich [mit dem jungen Team] mannschaftlich und individuell weiterzuentwickeln” wertete, gab es von Seiten der Gastgeber und auch zahlreichen neutralen Beobachtern dicke Kritik: Am Freitagabend und Sonnabendvormittag plätscherten in der auf Champions League-Niveau hergerichteten Anlage wie schon vor Jahresfrist in Berlin die ersten vier Spiele mit einseitigen Resultaten nur so vor sich hin, ohne dass die beiden Spitzenteams vor nahezu leeren Rängen ihre besten Formationen ins Wasser schicken und gar an ihre Leistungsgrenze gehen mussten.

„Das ist der Tod des deutschen Wasserballs“, ging Hannovers Vereinspräsident Bernd Seidensticker mit dem Veranstaltungsformat hart ins Gericht. Andere Beobachter hätten zumindest eine Beschränkung auf eine Veranstaltung mit zwei Abendabschnitten für attraktiver gehalten: „Wer geht schon sonnabendmorgens zum Wasserball ins Bad?“ äußerte sich ein Gast der vier Abendspiele im Gespräch.

Ausrichter Waspo 98 hatte seinerseits das Geschehen bereits vorausgeahnt: Gab es im Finalabschnitt für beide Spiele einen hochwertigen Livestream mit mehreren Kameras und zwei Kommentatoren in Fernsehqualität sowie einen Kartenvorverkauf über ein bundesweites Ticketportal, hatten die Niedersachsen für die beiden ersten Abschnitte wohlweislich sogar freien Eintritt gewährt.