Was gibt es Neues?
Das Duell um den „Halbzeitmeister“
Die beiden Dauerfinalisten treffen zum Ende der Bundesliga-Hinrunde endlich aufeinander: Rekordmeister Wasserfreunde Spandau 04 empfängt am Sonnabend von 16 Uhr Titelverteidiger Waspo 98 Hannover. Der inoffizielle Titel, um den es geht, hat keinen bleibenden Wert, er ist gleichwohl von psychologischer Bedeutung fürs Selbstwertgefühl der beiden Dauerrivalen im deutschen Männer-Wasserball. Rekordgewinner Spandau 04 (38-maliger Meister seit 1979) empfängt am 7. Spieltag der A-Gruppe am letzten Spieltag der Hinrunde in Schöneberg Titelverteidiger und Tabellenersten Waspo 98 Hannover (14 Titel seit 1921) zum Gipfel-Duell um den inoffiziellen Titel des „Halbzeitmeisters“.
Den hatten die Berliner auch in der Vorsaison inne, doch war dieser nach dem nach einer 2:0-Führung noch 2:3 verlorenen Best-of-Five-Finale nur noch Makulatur. Im aktuellen Bundesliga -Ranking sind Hannover und Spandau nach sechs Partien ohne Punktverlust mit der Maximalbilanz von jeweils 18 Zählern gleichauf, die Niedersachsen sind dank der etwas besseren Tordifferenz gegenüber Spandau (+83 zu +70) auf der Spitzenposition.
In der laufenden Saison sind die beiden Kontrahenten sich erst einmal im Schwimmbecken begegnet: Am 23. September holten die Hauptstädter beim in Magdeburg ausgetragenen Supercup mit 10:9 ihren 19. Sieg im zum 25. Mal absolvierten Wettbewerb. Beide Vereine sind personell neu aufgestellt, vor allem Spandau hat einen Kader, zu dem kaum noch Akteure aus der letzten Saison gehören. Bei Hannover ist der Wechsel vom langjährigen Trainer Karsten Seehafer auf der Regie-Position am Beckenrand zu Ex-Spieler Aleksandar Radovic sicher der wichtigste. Seehafer wird am Sonnabend sogar das erste Mal seit Jahren (Jahrzehnten?) nicht vor Ort sein, da er mit der deutschen Frauennationalmannschaft als Co-Trainer bei dem EU Nations Cup in Brünn (Tschechische Republik) im Einsatz sein wird.
Sowohl bei Spandau als auch Hannover ist die bisherige Saison ähnlich, aber nicht optimal verlaufen: national ungefährdet, international aber nicht auf Augenhöhe. Spandau schied in der Champions League wie auch im Euro Cup jeweils bereits in der Qualifikation aus und schon seit Längerem nur noch Zuschauer, Hannover hat in den bislang fünf Champions-League-Spielen noch keine Partie gewinnen können.
Das aktuelle Match hat für die Niedersachsen wie jedes Duell mit Spandau seine besondere Bedeutung. Für das Heimteam von Trainer Vladimir Markovic ist das ganz genauso und häufig hat die Extra-Motivation die Berliner in ihren Auftritten gegen Hannover zu ihren besten Saisonleistungen getrieben. In der Vorsaison (2023/24) haben die Wasserfreunde die ersten vier der sieben bilateralen Vergleiche, darunter Supercup und Pokal, gewonnen, ehe im Meisterschaftsfinale drei Niederlagen in Serie nebst Titelverlust die Bilanz verdarben.