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Cuk-Treffer hält Deutschland am Leben

Deutschlands Wasserballer haben beim Olympiaqualifikationsturnier im italienischen Triest den vorzeigen KO noch hauchdünn abwenden können, müssen aber mit einer weiter verschlechterten Ausgangsituation zurechtkommen. Im vierten von fünf Vorrundenspielen rettete die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV) heute Mittag gegen Asien-Vertreter Kasachstan mit Glück am Ende noch ein 11:11 (2:2, 3:3, 2:4, 4:2)-Unentschieden und hat damit den Viertelfinalzug weiterhin in der Hand.

„Die Mannschaft war wie in Schockstarre“, hatte ein Beobachter vor Ort nach der gestrigen 8:9-Niederlage im Gruppenspiel wie die Niederlande berichtet und damit auch Außenstehende klar gemacht, dass die Vorraussetzungen für das Duell mit Kasachstan alles andere als günstig waren. Dem EM-Elften hätte für den weiteren Turnierverlauf bereits ein knapper Sieg genügt, um auf Kurs zu bleiben, doch das erwies sich nach dem Rückschlag vom Dienstag als erwartet schwer. Die DSV-Auswahl hatte im Schlussabschnitt der hochdramatischen Partie bereits mit 8:10 und 10:11 zurückgelegen, ehe der viermalige Torschütze Mateo Cuk 54 Sekunden vor dem Ende zumindest noch den 11:11-Gleichstand erzielen konnte.

Spielerisch hatte die deutsche Mannschaft im Duell mit dem Asien-Vertreter durchaus Vorteile, ließ aber in entscheidenden Momenten wiederholt gute Chancen liegen. Dagegen kamen die Kasachen, die mit Andrey Rekechenskiy (35) auch einen früheren russischen Olympiamedaillengewinner in ihren Reihen hatten, mehrfach zu leichten Toren und machten damit deutsche Erfolge praktisch mit einem Federstrich sofort wieder null und nicht. Vor dem dem letzten Anschwimmen lag der Asien-Vertreter dann beim 9:7 mit zwei Toren in Front, so dass ein deutscher Sieg kaum mehr möglich erschien.

„Ohne Worte“, zeigte sich Bundestrainer Patrick Weissinger direkt nach dem Schlusspfiff über die spielerische Vorstellung sichtbar enttäuscht und ließ auch keinen Zweifel daran aufkommen, diese in der gezeigten Form nicht für Rio reichen wird. „Jetzt muss einfach eine Trotzreaktion kommen“, sagte der Esslinger, der einzig darüber froh sein konnte, dass das für den Fall einer Niederlage nahezu sichere Vorrunden-Aus noch einmal abgewendet werden konnte. Die deutschen Tore teilten sich beim dritten Spiel binnen vier Tagen diesmal Mateo Cuk (4), Marin Restovic, Marko Stamm (2), Maurice Jüngling, Dennis Eidener und Julian Real.

Zum Vorrundenabschluss trifft die Weissinger-Sieben auf den WM-Vierten Italien (20 Uhr), kann aber selbst im Erfolgsfalle jetzt wohl nur noch maximal Gruppenvierter werden, was ein schweres Viertelfinalduell gegen die spielstarken Ungarn nach sich ziehen würde. Die vier Sieger der Viertelfinalduelle von Triest sichern sich jeweils einen Rio-Startplatz.