Was gibt es Neues?

Comeback-Qualitäten öffnen ASCD Finaltor

In den Play-offs um die deutschen Meisterschaft bleibt die Halbfinalserie um die deutsche Meisterschaft zwischen dem ASC Duisburg und Waspo 98 Hannover nicht schuldig: Nur einen Tag nach der 7:8-Niederlage in der zweiten Partie gewann das Team von Niederrhein in der dritten Partie nach einem 2:5-Rückstand noch mit 11:10 (2:3, 0:2, 4:2, 2:1/3:2) nach Fünfmeterwerfen und ging in der „best of five“-Serie mit 2:1 in Führung. Bereits am Mittwochabend geht es um 19 Uhr mit der vierten Partie in Duisburg weiter – dann mit dem ersten von jetzt zwei „Matchbällen“ für den ASCD.

Nach dem knappen, aber psychologisch wichtigen Vortagserfolg schien der Gastgeber auch beim zweiten Auftritt im Volksbad Limmer auf Erfolgskurs zu schwimmen. Die ersten beiden Viertel gehörten der Sieben von Trainer Karsten Seehafer, die hier bis auf 5:2 (12.) davonzog. Trotz des zweimaligen Ausgleichs beim 1:1 und 2:2 wollte Duisburg zunächst nicht viel gelingen, zumal Hannovers Torhüter Roger Kong die Überzahlchancen der Gäste in dieser Phase regelrecht wegfischte. Bei den Gästen zeigte sich allerdings auch der am Vortag überragende Schlussmann Moritz Schenkel erneut in blendender Form und hielt damit sein Team in Spiel: Die Hausherren hatten mehrfach die Chance für einen 6:2-Vosprung auf der Hand, und auch der nach der Roten Karte für ASCD-Coach Peter Dubinak interimistisch auf die Bank zurückgekehrte Meistertrainer Arno Troost konnte zunächst den Duisburger Leerlauf nicht beheben.  

Duisburg schien in diesem Moment dennoch bereits so gut wie k.o. zu sein, zumal mit Jan Obschernikat auch einer der Aktivposten im Spiel der Gäste in der Zwischenzeit mit drei Persönlichen Fehlern ausgeschieden war. Mehr als nur in die Bresche sprang jetzt allerdings Philipp Kalberg, als der spätere „Spieler des Tages“  nach den zahlreichen zuvor versandeten Angriffen seines Teams nun binnen drei Minuten drei Rückraumwürfe versenkte und sein Team in dem torreichen dritten Viertel wieder auf 5:6 (22.) heranbrachte. Nach jeweils einem weiteren Treffer für beide Mannschaften ging es wie am Vortag mit einem 7:6-Vorsprung für Waspo 98 in die letzte Viertelpause, und auch diesmal ließ die Dramatik nicht auf sich warten.

Auch im Schlussabschnitt blieben die Lokalmatadoren zunächst im Vorteil, als Andreas Schlotterbeck wieder auf 8:6 (28.) erhöhte. Allerdings schlug dann Duisburgs Linkshänder Gilbert Schimanski, pikanterweise bis 2013 in Hannover für die White Sharks aktiv, binnen kurzem mit zwei Treffern zum 8:8-Ausgleich (30.) zurück. Hannover wollte jedoch in diesem Viertel im Angriff insgesamt nicht mehr viel gelingen, und zum dritten Mal in Folge blieb das Überzahlspiel eine Achillesferse der Niedersachsen in der Halbfinalserie. In der Schlussminute hatten die Gäste ihrerseits in Überzahl sogar die Chance für den Siegestreffer auf der Hand.

Die zwangsläufige Folge war erstmals seit 2012 wieder ein Fünfmeterwerfen zwischen beiden Teams, und auch dieses brachte wie schon damals im Sportleistungszentrum einen Erfolg der Duisburger. Mit Pere Estrany und Erik Bukowski trafen ausgerechnet die beiden erfolgreichen Waspo98-Werfer der regulären Spielzeit nur das Torgestänge. Darüber wehrte Moritz Schenkel als endgültige Entscheidung des dritten Halbfinalduells und beinahe schon sinnbildlich Predrag Jokics Wurf ab. Auf Waspo98-Seite parierte Roger Kong nach gradezu freundschaftlicher Begrüßung beider Spieler gleich den ersten Wurf der Gäste durch Paul Schüler.

Mit dem für den Gesamterfolg unabdingbaren Auswärtssieg hat sich nun der ASC Duisburg jetzt den erhofften Vorteil für den weiteren Verlauf dieser Halbfinalserie geholt, auch wenn dem Team von der Wedau noch ein harter Ritt bevorsteht. Unübersehbar bleibt zugleich, dass der neue Trainer Peter Dubinak nach den hohen Niederlagen vor dem Jahreswechsel in Berlin und Hannover den nationalen Dauerfinalisten wieder voll auf Kurs gebracht hat, und dieses jenseits der Comeback-Qualitäten dieser Partie. Nach so manchem Rundeneinerlei können sich die Fans der Sportart daher auf eine mit Spannung erwartete Fortsetzung des Halbfinalduells am kommenden Mittwoch an der Duisburger Kruppstraße freuen.