Was gibt es Neues?

Champions League: Kaltstart in Hannover

Mit EM-Feeling startet der deutsche Meister Waspo 98 Hannover in die neue Champions League-Spielzeit: Zum Hauptrundenauftakt erwarten die Niedersachsen mit ihrem neuformierten Team am morgigen Dienstag mit Jadran Split keinen Geringeren als den kroatischen Pokalsieger im heimischen Stadionbad, und dessen Nationalspieler können mit dem Rückenwind des in der Heimstadt gewonnenen Europameistertitels an den Maschsee reisen. Das Anschwimmen in Niedersachsens größter Schwimm- und Wasserballarena steigt um 19 Uhr; die LEN bietet wie gewohnt einen Livestream mit den Fernsehbildern.

Die Auftaktpartie ist aus hannoverscher Sicht nicht nur tückisch, sondern könnte im Kampf um einen weiteren Final-Eight-Einzug am Ende durchaus von Bedeutung sein: An der Gruppenauslosung der Gruppe A fanden die Niedersachen sportlich durchaus Gefallen, allerdings könnten im Kampf um Platz vier und den Endrundeneinzug die Duelle gegen Split schnell den Status von „Sechs-Punkte-Spielen“ bekommen. Die Gäste von der Adria zählen im Gegensatz zu den erneut mit einer „Wild Card“ bedachten Niedersachsen zwar zum Kreis der Qualifikanten, schafften allerdings auch schon im Vorjahr den Sprung in die Gruppenphase des Wettbewerbs. Nationaler Meister ist der Klub bisher nur im früheren Jugoslawien geworden, konnte in der vergangenen Saison allerdings erstmals den kroatischen Pokaltitel gewinnen.

Waspo 98 hat mit seinem großflächig neuformierten Team getestet wie noch nie: Dem traditionellen Trainingslager im Süden – diesmal im kroatischen Rijeka – folgten noch hochkarätige Sparringsaufenthalte in Brescia (Italien) und Barcelona (Spanien). Offiziell konnte die Mannschaft von Trainer Karsten Seehafer bisher nur allerdings zweimal in der Bundesliga gegen nominelle Außenseiter auflaufen (und musste beide Male nicht an die Schmerzgrenze gehen). Dagegen entfiel mit dem nationalen Supercup-Duell am vergangenen Sonnabend gegen den nationalen Erzrivalen Wasserfreunde Spandau 04 nach einer Corona-Welle in den Reihen der Berliner die große Generalprobe für den Champions League-Auftakt und sorgt damit für einen Kaltstart in der morgigen Partie.

Split konnte in der laufenden Saison dagegen schon sechs Europapokalspiele austragen (und alle gewinnen), was in der morgigen Partie vielleicht der entscheidende Vorteil sein könnte: Zunächst setzten sich die Kroaten beim Zweitrundenturnier vor heimischer Kulisse an die Spitze und konnten dort auch den spielstarken ungarischen Vertreter Vasas Budapest auf Rang zwei, was indirekt für das Ende der Champions League-Träume des früheren Waspo98-Spielers Ivan Nagaev sorgte. In der entscheidenden dritten Runde erwischten die Ungarn mit AN Brescia (Italien) prompt das absolute „Horrorlos“ und mussten nach zwei Niederlagen den Gang in den niederrangigen Euro Cup antreten. Gruppensieger Jadran setzte sich im Parallelduell dagegen ungefährdet mit 9:3 und 12:11 gegen den rumänischen Vizemeister CSM Oradea durch.

Der zweite deutsche Vertreter Wasserfreunde Spandau 04 ist in der Parallelgruppe B erst am Mittwoch gefordert und muss dort trotz massiver Ausfälle durch Corona-Erkrankungen gegen Vorjahresfinalist VK Novi Beograd aus Serbien ran (19:30 Uhr, Schöneberger Schwimmsporthalle). Alle Partien des ersten Spieltages laufen wie gewohnt unter https://lenchampionsleague.eurovisionsports.tv/event/12/preliminary-round-2022-23 live im Internet. Beide Champions League-Gruppen spielen jeweils an unterschiedlichen Tagen, um den Fernsehanstalten mehr Spielraum bei den Liveübertragen zu eröffnen.