Was gibt es Neues?

Champions League-Intermezzo an der Adria

Der Termin wirkt angesichts der Vorbereitung auf das am 3. April startende Olympiaqualifikationsturnier aktuell eher störend, doch der internationale Wasserball-Kalender ist unerbittlich: Der deutsche Meister Wasserfreunde Spandau 04 ist am Sonnabend am siebten Spieltag der Champions League unweit von Triest auswärts gefordert und gastiert hier in der Hauptrundengruppe A beim Vorjahresfinalisten VK Primorje Rijeka (Kroatien). Das Anschwimmen im Kantrida-Sportzentrum, das im Sommer auch die Masters-Europameisterschaften beherbergen wird, steigt um 19 Uhr.

Nach Meinung des Spandau-Managers Peter Röhle spielen die Berliner während ihres aktuell dritten Auftritts in diesem Champions-League-Format ihre bisher beste Saison in der Königsklasse des europäischen Vereinswasserballs. Gegen Topkonkurrenten wurden absolut respektable Resultate erreicht – wobei in mehreren dieser Spiele sogar tatsächlich noch mehr möglich gewesen wäre. Die Wasserfreunde konnten aber in sechs absolvierten Partien noch immer keinen Sieg erzielen und das Erreichen des „Final Six“ im ungarischen Budapest ist daher nur eine sehr theoretische Möglichkeit.

Kroatiens Klasse-Team von Primorje Rijeka, der Gegner der Berliner am an diesem siebten Spieltag ist ebenfalls in einer schwierigen Situation. Denn der Vorjahresfinalist, damals nur knapp mit 7:8 Pro Recco (Italien) unterlegen, muss sich anstrengen, soll das Pflichtziel der Sechserendrunde erreicht werden. Nach momentanem Stand wäre Rijeka raus, denn im Ranking nach sechs Spielen führt Olympiakos Piräus (Griechenland/12 Punkte) vor Endrundengasteber Eger (Ungarn), Atletic Barceloneta (Spanien/je 11), Primorje (8) sowie Spandau (3) und Jadran Herceg Novi (Montenegro/2).

Für Rijeka sind die drei Zähler für den Sieg gegen den deutschen Rekordmeister damit Pflicht. „Sie haben also Druck, und wenn wir es schlau anstellen, können wir diese Situation vielleicht zu unserem Vorteil nutzen“, sagt Peter Röhle. Im 9:9-Hinspiel am 16. Dezember in Berlin haben sich die Spandauer gegen den Favoriten glänzend verkauft, als der Underdog den Wasserball-Goliath nach 8:6- und auch noch 9:8-Führung zweieinhalb Minuten vor Schluss fast zu Fall gebracht.

Daraus dürften die Kroaten, bei denen die internationalen Stars Cosmin Radu (Rumänien) sowie die kroatischen London-Olympiasieger Miho Boskovic und Damir Buric ein magisches Legenden-Dreieck bilden, ihre Lehren gezogen haben und Spandau von Beginn an zu beeindrucken versuchen. „Wir wissen, was uns erwartet und wir fahren nicht dahin, um die Punkte einfach abzuliefern und sang- und klanglos zu verlieren“, kündigt Röhle an, dessen halbe Mannschaft aktuell – was die Auswahlspieler betrifft – mitten in den Vorbereitungen auf das Olympiaqualifikationsturnier Anfang April in Triest (Italien) steckt, wo doch noch ein Rio-Ticket für Deutschland gebucht werden soll.

Nach Triest folgt in der Champions League dann das Restprogramm für Spandau 04: Am 16. April kommt Jadran Herceg Novi nach Berlin, am 30. April reisen die Berliner nach Piräus, und am 18. Mai ist dann Barcelona in der Hauptstadt zu Gast.