Was gibt es Neues?

Cannstatter Bad-Odyssee

Beim SV Cannstatt beginnt der Kampf gegen den Abstieg aus der Deutschen Wasserball-Liga (DWL). Im ersten Spiel des Play-Down-Halbfinales empfangen die Schwaben den SC Wedding im Bietigheimer Freibad Ellental (16 Uhr). Der SVC muss bei seinem Heimspiel nach Bietigheim ausweichen, nachdem ihm im heimischen Untertürkheimer Inselbad keine Spielmöglichkeit eröffnet wurde.

Das Inselbad wurde dabei für die Schwimmgruppen der Arbeitsgemeinschaft Schwimmsporttreibender Vereine vorzeitig für den Trainingsbetrieb geöffnet, weil das Stadtbad Untertürkheim als Trainingsmöglichkeit wegen Renovierung nicht zur Verfügung steht. Auf allen Ebenen hatte der SVC versucht, im Inselbad anzutreten. Über die Bäderbetriebe, das Sportamt und die Arbeitsgemeinschaft Schwimmsporttreibender Vereine in Stuttgart (AGS) – der auch der SV Cannstatt angehört. Aber es hagelte Absagen. „Wo ein Wille ist, wäre auch ein Weg gewesen“, so SVC-Sportvorstand Matthias Zielke enttäuscht.

Der SV Cannstatt wurde dabei auf die Möglichkeit, im vereinseigenen Hallenbad zu trainieren verwiesen. An der Mombach-Quelle sah man das aber als „suboptimal“ an. SVC-Wasserballwart Frieder Class führte dazu in einer Mail an den ersten Vorsitzenden der AGS, Alexander Wolff aus, dass „die DWL-Spiele auf dem großen Feld stattfinden.“ Und ergänzte: „Es ist kontraproduktiv, wenn in der Endphase der Liga mittendrin auf dem Kleinfeld trainiert werden muss und dann die Spiele auf dem Großfeld stattfinden.  Doch dieser Hinweis blieb ohne Beachtung es wurden von Seiten der AGS nur Verkehrssicherungspflicht, Trainingszeiten und Kosten angeführt. Beim SV Cannstatt erntete das nur noch Kopfschütteln, zumal sich der Homepage der AGS entnehmen lässt, dass „… alle Bereiche des Schwimmsports z.B. Schwimmen, Wasserball …“ gleichberechtigt vertreten werden.

Der SV Cannstatt musste also auf die Suche nach einem Ausweichquartier gehen: An der Enz wurde man fündig. „In Bietigheim waren wir herzlich willkommen“, erklärt SVC-Coach Andras Feher, was umgekehrt bedeutet: In Stuttgart eben nicht. „Bietigheim hat sich sofort bereit erklärt, einzuspringen. Das gab überhaupt keine Probleme“, freute er sich über die unkomplizierte Lösung, die in Stuttgart offensichtlich nicht möglich war. Feher hofft sogar, noch eine Trainingseinheit im Ellental absolvieren zu können. „Bietigheim hat am Freitag noch ein Punktspiel, vielleicht können wir uns da am Rand etwas akklimatisieren, weil jedes Becken anders ist“, so der Cannstatter Cheftrainer.

Neben diesen Unbillen im Vorfeld des Halbfinals mussten die Schwaben sich aber vorbereiten. „Wir haben weiter versucht, an unseren Baustellen zu arbeiten. Zuerst noch etwas Kondition und in dieser Woche dann Taktik,“ so Feher. Aber die Aufgabe wird sehr schwer. „Wir sind absolute Außenseiter“, erklärt Feher. Der Tabellenzweite der B-Gruppe aus Berlin hatte in der Relegation um die Viertelfinal-Teilnahme den Erfolg gegen White Sharks Hannover nur knapp verpasst. Aber die Flinte will er nicht kampflos ins Feld werfen. „Wir haben im Heimspiel der Punkterunde überraschend gewonnen, vielleicht können wir das wiederholen“, hofft er.

In der Vorbereitung fehlte Marton Sarossi, der beruflich auf einer Fortbildung in Leipzig war. Ansonsten melden die Cannstatter „alles an Bord.“ Auch die Schulterverletzung von Centerverteidiger Uros Fabic ist abgeklungen, so dass einem Einsatz am Samstag nichts entgegenstehen dürfte. Außer Wetterkapriolen des Aprils drehen noch eine Runde, und die Cannstatter müssen in Bietigheim den Beckenrand mit Streusalz vor Glatteis bewahren. (PM SV Cannstatt)

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