Was gibt es Neues?

Cannstatt geht in Potsdam unter

Außer Spesen nichts gewesen. So lautet das Fazit des SV Cannstatt nach der deutlichen 4:16 (2:3; 1:5; 1:4; 0:4) Niederlage der Cannstatter beim OSC Potsdam. Der SVC rutschte damit auf den sechsten Tabellenplatz ab. SVC-Trainer Jovan Radojevic wird in der kommenden Woche im Training vor allem Seelenmassage auf den Plan setzen.

Nur eineinhalb Spielviertel lang hielten die Schwaben in der brandenburgischen Hauptstadt mit. Das ausgeglichene Auftaktviertel ließ die Schwaben noch hoffen, sich halbwegs aus der Affäre ziehen zu können, wenngleich die Brandenburger als deutlich favorisiert galten. Dass die Partie dann völlig kippte und zur einseitigen Angelegenheit wurde, lag auch an dem völlig einseitigen Verhältnis an Zeitstrafen gegen die Gäste aus Schwaben. Die waren nur mit elf Spielern in die ehemalige preußische Residenz gefahren, und mussten am Schluss froh sein, überhaupt noch eine komplette Mannschaft im Feld zu haben. „Das hat uns das Genick gebrochen. Wir haben in Unterzahl viel zu viel Kraft benötigt“, bekannte Cannstatts Coach Jovan Radojevic. Gleich vier Cannstatter Stammspieler mussten vorzeitig zum Duschen. Ausgerechnet Goalgetter Domagoj Mijatovic machte bereits Mitte des zweiten Spielviertels den Anfang. „Das hat uns den psychischen Knacks gegeben“, erklärte Radojevic. Beim Stand von 3:3 war alles noch offen, dann zog Potsdam auf 10:3 davon. Die Entscheidung.

Dem SVC gelang nicht mal mehr Schadensbegrenzung, nachdem auch noch Johannes Christoph, Routinier Milosav Aleksic und Evan Müller mit dem dritten Fehler aus dem Wasser mussten. Auf der Bank saß im Schlussabschnitt kein Spieler mehr, nachdem Ersatztorhüter Milan Markovics wegen Grippe die Fahrt nach Potsdam gar nicht erst angetreten hatte. „Wir waren zu oft in Unterzahl und wurden auch noch ausgekontert“, analysierte der Cannstatter Trainer die Ursache für das Debakel an der Havel. Am Cannstatter Torhüter Florian Pirzer war die Niederlage nicht festzumachen. „Er hat in einigen Situationen toll pariert und auch einen Strafwurf gehalten“, lobte Radojevic.

Dessen Aufgabe in der kommenden Woche dürfte sein, vor dem wichtigen Spiel gegen die SG Neukölln vor heimischem Publikum die Mannschaft wieder aufzurichten. „Wir müssen neue Motivation und Selbstvertrauen gewinnen“, beschreibt der 35-jährige seine Aufgabe. Gerade die jungen Spieler sind aber noch relativ instabil. Cannstatts neuer Coach steht vor seiner ersten Bewährungsprobe. (Text: Uwe Umbach)

Tore für Cannstatt: Evan Müller, Marvin Thran, Johannes Christoph, Milosav Aleksic