Was gibt es Neues?

„Bestes Spiel der ganzen bisherigen Saison“

Harter Kampf in Berlin: Der deutsche Meister Wasserfreunde Spandau 04 unterlag am sechsten Spieltag der Champions League gegen das Starensemble des ungarischen Titelträgers und angehenden Endrundengastgebers Szolnoki VSC nach einem 7:7-Gleichstand vor dem letzten Anschwimmen erst im Schlussabschnitt mit 8:12 (4:4, 1:3, 2:0, 1:5). Die Tore des Gastgebers erzielten Lukas Gielen, Mehdi Marzouki, Nikola Dedovic (alle 2), Mateo Cuk und Marko Stamm.

Nur zehn Tage nach dem ansprechenden 7:12 in der Auswärtspartie beim ungarischen Meister präsentierte sich der DSV-Vertreter nun vor heimischer Kulisse mit den denjenigen Attributen, die im bisherigen Saisonverlauf in wichtigen Spielen wiederholt wurden: Die Wasserfreunde spielten vor allem in der Defensive mutig, leidenschaftlich, hochmotiviert und einsatzstark. Viermal ging Szolnok in Führung, viermal glich Spandau aus. Bis zum Anfang des Schlussviertels war noch die Überraschung eines Berliner Sieges möglich.

Spandau ließ sich auch von vermeintlichen Vorteilen der Gäste nicht beeindrucken: Im zweiten Viertel schienen die Gäste die Begegnung in den Griff zu bekommen, zweimal gelang ein Zwei-Tore-Vorsprung, doch das war nicht das Ende: Spandau konnte sogar das dritte Viertel durch Tore von Lucas Gielen und Mehdi Marzouki mit 2:0 zu gewinnen. Somit stand es plötzlich mit Beginn des Schlussgangs 7:7. Ein Fünfmetertreffer durch Toppspieler Denes Varga verhalf den Ungarn  43 Sekunden nach Start des Viertels zur 8:7-Führung. In der Folge vegaben die Berliner dann allerdings ihre beiden Überzahlchancen, und Szolnok baute binnen drei Minuten die eigene Führung auf 11:7 (29.) entscheidend aus.

Spandaus langjähriger Vereinspräsident Hagen Stamm war trotz der Niederlage in der Schlussphase insgesamt dennoch zufrieden: „Das war unser bestes Spiel der ganzen bisherigen Saison. Die Truppe hat sich top verkauft – kämpferisch, leidenschaftlich, mutig. Am Ende fehlte die Kraft, um dieses Niveau über vier Viertel durchzuhalten. Abgesehen von einigen seltsamen Schiedsrichterentscheidungen war entscheidend, dass die Ungarn uns mit ihrer enormen Kraft, Intensität und Härte zermürbt haben.“

Nach der fünften Niederlage im sechsten Spiel hat der DSV-Vertreter jetzt zwar nur noch geringe Chancen auf das Ende Mai in Budapest (Ungarn) stattfindende „Final Six“ der Champions League, doch aus der Vorstellung gegen das ungarische Starensemble wollen die Berliner jetzt auch Kraft für den weiteren Saisonverlauf ziehen: „Nach dem verpassten Pokalsieg gilt jetzt unsere ganze Konzentration der Meisterschaft, denn wir wollen nach 1993 und 2013 nicht zum dritten Mal eine Saison ohne Titelgewinn erleben“, sagt Stamm.

Bereits am kommenden Donnerstag findet mit der Auswärtspartie beim neuen Pokalgewinner Waspo 98 Hannover eine für die Rundenspiele der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) bedeutsame Begegnung statt: Die Niedersachsen sind nach dem 13:11-Erfolg im November in Berlin der Tabellenführer. Spandau braucht den Sieg gegen Hannover, um über die Tordifferenz doch noch den Rang ein der Hauptrunde zu belegen und sich damit den möglichen Heimbonus in allen folgenden Play-off-Runden zu sichern. „Der Formanstieg kommt zur rechten Zeit“, freut sich Hagen Stamm auf das anstehende Gipfeltreffen des deutschen Vereinswasserballs.

> Aufzeichung der Partie auf „tv.berlin“

 

Champions League 2016/2017

Hauptrundengruppe A, 6. Spieltag in Berlin

Wasserfreunde Spandau 04 (GER) – Szolnoki VSC (HUN) 8:12 (4:4, 1:3, 2:0, 1:5)

Spandau: Laszlo Baksa – Remi Saudadier, Lucas Gielen 2, Mateo Cuk 1, Tobias Preuß, Maurice Jüngling, Mehdi Marzouki 2, Nikola Dedovic 2, Marko Stamm 1/1, Tomi Tadin, Marin Restovic, Spencer Hamby und Tim Höhne. Trainer: Petar Kovacevic

Persönliche Fehler: 8/12

 

Resultate 6. Spieltag

Gruppe A

OSC Budapest (HUN) – Olympiakos  Piräus (GRE) 7:8
AN Brescia (ITA) – Olympic Nizza Natation (FRA) 13:4
Wasserfreunde Spandau 04 (GER) – Szolnoki VSC (HUN) 8:12

Tabellenstand: 1. Piräus 16, 2. Szolnok 16, 3. Brescia 10, 4. Budapest 7, 5. Spandau 3, 6. Nizza 0

Gruppe B

ZF Eger (HUN) – CN Atletic Barceloneta (ESP) 10:9
Pro Recco (ITA) – Partizan Belgrad (SRB) 12:7
Waspo 98 Hannover (GER) – Jug Dubrvonik (CRO) 10:17

Tabellenstand: 1. Recco 18, 2. Dubrovnik 11, 3. Eger 9, 4. Barceloneta 8, 5, Hannover 3, 6. Belgrad 1