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Was gibt es Neues?

11.000 Zuschauer zum EM-Auftakt

Beeindruckende Bilder bereits zum Auftakt: Die größte Wasserball-Europameistschaft in der Geschichte der Sportart begann gestern mit einer beeindruckenden Atmosphäre in der mit 11.000 Zuschauern ausverkauften EM-Arena von Belgrad. Die beiden deutschen Teams steigen heute das erste Mal ins Becken: Die Frauen treffen von 17:15 Uhr an auf Gastgeber Serbien, die Männer im Anschluss (18:45 Uhr/jeweils live auf www.len.eu) auf den Olympiazweiten Italien.

Bei den Frauen hat Bundestrainer Milos Sekulic (Krefeld) nach dem abschließenden Trainingslager in der Nähe von Belgrad inzwischen sein endgültiges 13er-Aufgebot bekanntgegeben. Dabei setzt der Coach primär auf ein Team, das perspektivisch auf Tokio 2020 ausgerichtet ist. „Das heißt aber nicht, dass wir hier nicht die besten 13 Spielerinnen dabei haben“, unterstrich der geborene Belgrader seine Entscheidung. „Wir wollen hier ins Viertelfinale.“

Zwar spielt eine Olympiaqualifikation für Rio für die DSV-Frauen zunächst keine Rolle. Dennoch wäre das Erreichen des Qualifikationsturniers ein erfolgreicher Zwischenschritt in der langfristig ausgelegten Mission. Hierzu muss das Team unter die Top sieben in Belgrad kommen. Bereits in der Auftaktpartie gegen Gastgeber Serbien könnte die deutsche Auswahl hierfür die Weichen stellen. Auch wenn Serbien – anders als bei den Männern – nicht zu Favoriten zählt, warnt der Bundestrainer vor dem Heimteam: „Serbien hat in den letzten zwei Jahren vor der EM sehr viel in den Frauenbereich investiert. Sie wollen langfristig auch bei den Frauen ein Wörtchen mitreden.“

Bei den deutschen Männern lebt indes der Traum von Rio weiter. Nach den guten Ergebnissen in der Vorbereitung will das Team den Schwung ins Eröffnungsspiel gegen den Olympiazweiten Italien mitnehmen. „Italien gehört hier sicher zu den Favoriten auf den EM-Titel. Trotzdem glauben wir an unsere Chance, und so gehen wir heute auch in das Spiel“, äußert sich Bundestrainer Patrick Weissinger (Esslingen). Ohnehin zufrieden ist er mit den Bedingungen im Land des Weltmeisters: „Dieses Stadion ist schon sehr beeindruckend.“

Für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (Brasilien) qualifiziert sich bei den Männern wie auch Frauen nur der kommende Europameister direkt, doch sind das aus DSV-Sicht derzeit utopische Resultate. Allerdings könnte hier in Belgrad für die Männer am Ende sogar noch Platz zehn reichen, um das Olympiaqualifikationsturnier im April zu erreichen. „Wir wollen hier keine Rechnereien und klar machen, dass Rio keine unrealistische Mission ist,“ gibt Weissinger aber deutlich die Devise vor. (PM DSV/JP)

  

Die deutschen Aufgebote

Frauen:
Tor: Bianca Ahrens (25/SV Bayer Uerdingen) und Michelle Reinhart (21/SV Nikar Heidelberg)
Feld: Lilian Adamski (18/SV BW Bochum), Anika Ebell (21/SC Chemnitz), Carmen Gelse (28/Waspo 98 Hannover), Gesa Deike (20), Nadja Kreis (24), Jennifer Stiefel (23/alle SV Nikar Heidelberg), Claudia Blomenkamp (29), Claudia Kern (25), Anja Seyfert (25), Bianca Seyfert (22) und Belén Vosseberg (18/SV Bayer 08 Uerdingen)
Bundestrainer: Milos Sekulic (40/Krefeld) und Petar Trbojevic (42/Barcelona)

Männer:
Tor: Roger Kong (31/Waspo 98 Hannover) und Moritz Schenkel (25/ASC Duisburg)
Feld: Dennis Eidner (26), Julian Real (26), Paul Schüler (28/alle ASC Duisburg), Heiko Nossek (33), Timo van der Bosch (22/SSV Esslingen), Erik Bukowski (29/Waspo 98 Hannover), Mateo Cuk (25), Maurice Jüngling (24), Tobias Preuß (27), Marin Restovic (25) und Marko Stamm (27/Wasserfreunde Spandau 04)
Bundestrainer: Patrick Weissinger (42/Esslingen) und Sören Mackeben (36/Berlin)