Was gibt es Neues?

Bandenwerbung, Fernsehbilder, Videobeweise …

Die beiden Champions League-Turniere in Ostia (Italien) und Budapest (Ungarn) lieferten ebenso einen kleinen Vorgeschmack dessen, was auch nach dem Jahreswechsel beim Olympiaqualifikationsturnier in Rotterdam (Niederlande/14. bis 21. Februar) auf dem Januar auf dem Programm stehen könnte. Obwohl am Tyrrhenischen Meer wie auch an der Donau an allen drei Tagen jeweils komplett ohne Zuschauer gespielt wurde, waren die Spielstätten wie bei großen Championaten hergerichtet, um zumindest den Fernsehanstalten und damit auch dem Publikum an den Bildschirmen perfekte Bilder anzubieten. Die Champions League im Wild-Card-Format ist neben den alle zwei Jahre zur Austragung kommenden Europameisterschaften der Nationalmannschaften in Sachen Marketing und Medieninteresse das wichtigste Wasserball-Produkt des europäischen Schwimmverbandes LEN.

Waren in Budapest in der gigantischen Duna Arena die leeren Ränge auf den Fernsehbildern nur schwerlich übersehbar, war die Spielstätte in Ostia auch ohne Zuschauer in einem Arena-Format hergerichtet worden. So war nur bei genauem Hinsehen zu erahnen, dass in dem dortigem Leistungszentrum des italienischen Schwimmverbandes FIN eigentlich in einem 50-Meter-Becken gespielt wurde. Auf gleich drei Seiten war direkt hinter den LEN-Werbebanden der Hintergrund jeweils mit blauen Wänden im LEN-Design abgeklebt, wobei auf der rechten Torseite sogar der verschiebbare Beckenrand genutzt wurde.

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Fernsehbilder (I): Beide Turniere brachten wieder beste Bilder für die Fernsehübertragungen, für die es außerhalb Deutschlands stets einige Abnehmer gibt. In Italien hat Sky Sport Italia gleich alle acht Partien der drei italienischen Mannschaften live übertragen. Zu den regelmäßigen Abnehmern zählen in Ungarn der nationale Fernsehsender MTV und der Pay-TV-Sender Digi Sport, während in Kroatien der Bezahlsender Arena Sport in normalen Jahren mehrere Dutzend Spiele live überträgt. Ein Fernsehsignal ist bei allen Partien der Hauptrunde für den Ausrichter verpflichtend. Um diese Anforderung sicherzustellen, wird seitens der LEN seit 2013 die Mehrzahl der Startplätze per Wild Card vergeben.

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Ein Clou der beiden ersten Champions League-Turniere war auch die Bandenwerbung während der Spiele: Auf den am Beckenrand installierten LED-Banden konnten diesmal sogar die Gastmannschaften die animierte Werbung ihrer heimischen Partner einspielen lassen. So waren auf den Fernsehbildern aus Ostia mit „Abus“, „GeWoBag“ und „BBF Bike“ während der Partien des deutschen Pokalsiegers immer wieder die Sponsoren der Wasserfreunde Spandau 04 präsent, in Budapest mit der „Hanomag Lohnhärterei“ der Partner von Waspo 98 Hannover.

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Beide Champions League-Turniere fanden komplett ohne Zuschauer statt, allerdings konnten akkreditierte Medienvertreter an der Veranstaltung teilnehmen. Die LEN hatte kurzfristig sogar noch allen gelisteten Fachjournalisten Anmeldungsformulare zugeschickt, doch ein Arbeiten in gewohnter Form war nur bedingt möglich: So musste coronabedingt beispielsweise auf die traditionelle Mixed Zone verzichtet werden, in denen sich Journalisten nach dem Spielende die Chance zu Kurzinterviews bietet. Kontakte zu den Mannschaftsmitgliedern hätten allerdings die „Blasen“-Konstellation aufgehoben.

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Fernsehbilder (II): Mit den produzierten Fernsehbildern konnte in Ostia wie auch Budapest eine der FINA-Neuerungen von 2018 erstmals auch im Europapokal umgesetzt werden. So stand bei allen Partien ebenso der Video Assistent Referee (VAR) zur Verfügung, der beim Wasserball vornehmlich bei umstrittenen Torszenen zur Anwendung kommt. Nutznießer war am ersten Spieltag auch der deutsche Meister Waspo 98 Hannover in der dortigen Partie gegen CN Atletic Barceloneta (Spanien), als die Niedersachsen beim Stande von 3:6 einen Treffer von Aleksandar Radovic zugesprochen bekamen.