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Auftaktspektakel: Spandau siegt mit Comeback-Qualitäten und Baksa-Paraden

Rekordmeister Wasserfreunde Spandau 04 hat den ersten Schritt zur Wiedergewinnung der deutschen Wasserball-Meisterschaft getan: In einer der spektakulärsten Finalpartien der jüngsten Vergangenheit siegten die Berliner vor einer stimmungsvollen Kulisse gegen Titelverteidiger Waspo 98 Hannover nach einem 3:6- und 8:10-Rückstand noch mit 14:13 (2:2, 1:3, 5.3, 2:2/4:2) nach Fünfmeterwerfen und gingen in der „best of five”-Serie mit 1:0 in Führung. Spandau-Schlussmann Laszlo Baksa parierte die beiden letzten Würfe der Hausherren, die auch beim Nachschlag zwischenzeitlich geführt hatten.

Vor über stimmungsvollen 300 Zuschauern im Stadionbad entpuppte sich die erste Finalpartie als ein absolutes Spektakel: Spandau hatte einen Start nach Maß und führte bereits nach 89 Sekunden mit 2:0, doch spielte danach Hannover zwei Viertel lang wie entfesselt: So ließ Luca Lozina nach einer 5:3-Halbzeitführung sogar das 6:3 (17.) folgen. Spandau reagierte allerdings und schenkte dem Gastgeber noch im dritten Spielviertel einen 4:0-Lauf ein, so dass die Berliner ihrerseits mit 8:7 (22.) in Führung gingen.

Shepelev-Treffer retten Spandau

Waspo98-Trainer Karsten Seehafer verbrannte vorzeitig seine zweite Auszeit und hatte Erfolg: Mit einem 8:8-Gleichstand ging es in das hartumkämpfte letzte Spielviertel, und drei Minuten vor dem Ende folgte durch den dreimaligen Torschützen Niclas Schipper die erneute 10:8-Führung. Roman Shepelev verkürzte postwendend auf 9:10, allerdings fehlten den Niedersachsen nicht viel zum Auftaktcoup: Keine 40 Sekunden vor dem Ende sprang bei einer letzten Überzahl Andrija Basic‘ Wurf von der Unterkante der Latte in Wembley-Manier ins Feld zurück, und mit 19 Sekunden auf der Uhr erzielte Shepelev nach einer Auszeit in Überzahl doch noch den 10:10-Ausgleich. 

Im Fünfmeterwerfen wäre Shepelev dann zum tragischen Helden geworden, als er noch jeweils drei Treffern beider Teams mit seinem Wurf an Hannovers Schlussmann Felix Benke scheiterte. Allerdings parierte postwendend Laszlo Baksa die Schüsse von Fynn -Schütze und Andrija Basic, und Dmitri Kholod verwandelte den letzten Wurf zum umjubelten 14:13-Endstand. pikante Randnote: Erfolgreichster Werfer der Partie war mit Spandaus Marek Tkac (fünf Treffer) ein früherer Spieler der Waspo 98 Hannover. 

Es war die spektakulärste Finalpartie der jüngsten Vergangenheit, allerdings konnten die Niedersachsen ihren Coup von der Pokalendrunde in Düsseldorf nicht wiederholen und verpassten damit die große Chance, den Favoriten aus der Hauptstadt zusätzlich unter Druck zu setzen: Waspo98-Trainer Karsten Seehafer: „Werbung für den Sport, da war alles dabei und ein Spiegelbild der Saison. Wir schaffen es nicht, den Sack zuzumachen, haben einen Hänger, liegen in Front und verlieren dann doch.“

Die Finalserie geht bereits am Pfingstwochenende in Berlin mit den Endspielen zwei und drei am Sonnabend (16 Uhr) und Sonntag (14 Uhr, jeweils Schöneberger Schwimmsporthalle) weiter. Mit zwei weiteren Siegen könnten sich die zuletzt 2019 erfolgreichen Spandauer bereits am Sonntag zum 38. Mal seit 1979 zum deutschen Wasserballmeister krönen.

 

Wasserball-Bundesliga 2022/2023

Finale („best of five”)

Spiel 1: Waspo 98 Hannover – Wasserfreunde Spandau 04 13:14 (2:2, 3:1, 3:5, 2:2/3:4) nach Fünfmeterwerfen) 

Waspo 98 Hannover: Felix Benke – Ante Corusic 1, Niclas Schipper 3, Maximilian Froreich , Fynn Schütze 1, Aleksandar Radovic 1, Luka Lozina 2, Marko Macan, Phillip Kubisch, Marc Gansen 1, Hrvoje Benic 2, Andrija Basic 2, Finn Grosse. Trainer: Karsten Seehafer
Spandau 04: Lazslo Baksa – Bilal Gbadamassi 1, Andrei Prioteasa, Mateo Cuk, Marek Tkac 5, Maurice Jüngling,  Denis Strelezkij 2, Luca Marziali 1, Yannek Chiru, Dmitri Kholod 2, Marin Restovic, Roman Shepelev 3, Zoran Bozic. Trainer: Athanasios Kechagias

=> Stand der Serie: 0:1

 

Gesamtserie

Mittwoch, den 17. Mai 2023 (Spiel 1)
19:00 Waspo 98 Hannover – Wasserfreunde Spandau 04 13:14 (2:2, 3:1, 3:5, 2:2/3:4) nach Fünfmeterwerfen => Stand der Serie: 0:1

Sonnabend, den 20 Mai 2023 (Spiel 2)
16:00 Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover (Schöneberger Schwimmsporthalle – Häntschel/R. Müller/Hausche/Lehn)

Sonntag, den 21. Mai 2023 (Spiel 3)
14:00 Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover (Schöneberger Schwimmsporthalle – Seidel/Uhlig/Hausche/Lehn)

Freitag, den 26. Mai 2023 (Spiel 4 – bei Bedarf)
18:30 Waspo 98 Hannover – Wasserfreunde Spandau 04 (Volksbad Limmer – Fester/Schopp/Hausche/Sonnenfeld)

Sonntag, den 28. Mai 2028 (Spiel 5 – bei Bedarf)
14:00 Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover (Schöneberger Schwimmsporthalle)