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Aufholjagd gestoppt: Waspo 98 verpatzt Turnierstart

Es reichte wieder nicht: Beim Zweitrundenturnier der Champions League in Herceg Novi (Montenegro) verlor der deutsche Vertreter Waspo 98 Hannover auch sein fünftes Europapokalduell der Vereinshistorie gegen den griechischen Vizemeister NC Vouliagemeni, auch wenn der 10:11 (2:3, 3:2, 1:3, 4:3)-Endstand denkbar knapp ausfiel. Aleksandar Radovic (5/3) und Neuzugang Darko Brguljan (3) erzielten gleich acht der zehn Tore der Niedersachsen, die heute allerdings drei Punkte liegen ließen. Morgen folgt beim zweiten Auftritt in der Gruppe G das Duell mit dem zweiten DSV-Vertreter ASC Duisburg, und nur zwei der vier Turnierteilnehmer erreichen die nächste Runde auf europäischer Ebene.

„Die Griechen spielen Mann weniger besser und nutzen ihre Chancen“, zog Waspo98-Trainer Karsten Seehafer nach dem Spielende als Fazit. Als Beschreibung der Partie auch schon der zweite Teil der Aussage gereicht Die Spieler aus dem Athener Vorort nutzen die sich bietenden Torchancen insgesamt besser und trafen vor allem auch in den entscheidenden Augenblicken, als die Niedersachsen ihrerseits die Chance hatten, in der hartumklämpften die Zügel an sich zu reißen.  Der deutsche Vertreter führte dagegen einzig beim 5:4 (15. Minute), konnte diesen Vorsprung nicht in die Halbzeitpause retten und leistete sich dann im dritten Abschnitt am Ende eine entscheidende Schwächephase.

Ausflüchte wollten die Waspo98-Verantwortlichen nicht suchen: „Die Chancen waren da“, ärgerte sich Vereinspräsident Bernd Seidensticker, doch es waren letzlich die Griechen, denen im Angriff heute die entscheidenden Aktionen gelangen. Zudem legten diese nach der 5:4-Führung des DSV-Vertreters scheinbar unbeeindruckt einen 6:1-Lauf hin, wobei direkt nach dem Seitenwechsel drei Treffer in Serie zum 8:5 (21.) folgten. Hannovers niederländischer Neuzugang Jorn Winkelhorst verkürzte in Überzahl aus kurzer Distanz postwendend zum 6:8 und hielt die Niedersachsen mit diesem Resultat vor dem letzten Anschwimmen im Rennen. Doch auch hier gelangen den Griechen die beiden ersten Treffer, so dass es dann sogar 10:6 (26.) hieß.

Das Spiel war damit noch nicht vorbei: Nach der Schaffenspause im Angriff folgte eine Aufholjagd des DWL-Dritten. Dieses hätte trotz der Kürze der verbleibenden Spielzeit auch beinahe noch Erfolg gehabt, als  Aleksandar Radovic in Überzahl 55 Sekunden vor dem Ende mit dem fünften Treffer des Abends sogar der Anschlusstreffer zum 10:11 gelang. Die Waspo 98-Sieben überstand dann auch den letzten Angriff der Griechen problemlos und kam eine halbe Minute vor dem Spielende tatsächlich noch einmal in Ballbesitz. Statt eines Freiwurfs in guter Position für den hart bedrängten Radovic ließen die Schiedsrichter allerdings die Verteidiger gewähren, die sich damit Ballbesitz und Sieg sicherten.

Für Griechenlands „Nummer zwei“ war es ein hervorragender Start in das schwierige Turnier, allerdings ist das besagte Resultat kein Ruhekissen. Trefferreiche Ein-Tor-Niederlagen haben bei Europapokalturnieren noch einen nicht zu unterschätzenden Vorteil, der auch der Seehafer-Sieben noch zu Gute kommen könnte:  Sie schränken die Möglichkeiten anderer Teams beim Ergebniskungel ein und bieten immer noch gute Chancen zum Weiterkommen, wenn am Ende bei Punktgleichheit dreier Teams die direkten Vergleiche das entscheidende Platzierungskritierium werden. Im Waspo98-Falle ist die Luft jetzt allerdings sehr dünn, und weitere Fehltritte dürfen sich die Niedersachsen in der Schwimmhalle des Dr.-Simo-Milošević-Institutes jetzt allerdings nicht mehr leisten.

„Morgen ist ein neuer Tag. Noch einmal sollte uns so ein Spiel nicht passieren“, setzt Seehafer auf eine Steigerung – oder zumindest ein effektiveres Spiel. Allerdings stehen die Niedersachsen jetzt bereits nach dem Auftakttag unnötigerweise mit dem Rücken zur Wand: Morgen um 17:15 Uhr folgt in der Schwimmhalle des Dr.-Simo-Milošević-Institutes pikanterweise das direkte Duell zwischen den beiden DSV-Vertretern, das auf der nationalen Bühne zuletzt durchweg hartumkämpfte Partien gebracht hatte. Dass es beim Wiedersehen an der Bucht von Kotor für beide Teams zum Weiterkommen reicht, gilt als eher unwahrscheinlich, so dass das Duell auf der internationalen Bühne zusätzliche Brisanz haben wird.

 

Champions League 2016/2017

Qualifikationsrunde II, Gruppe G in Herceg Novi (Montenegro), 1. Spieltag

NC Vouliagmeni (GRE) – Waspo 98 Hannover (GER) 11:10 (3:2, 2:3, 3:1, 3:4)

Hannover: Roger Kong – Ante Corusic, Erik Bukowski 1, Marin Ban, Darko Brguljan 3, Aleksandar Radovic 5/3, Predrag Jokic, Jorn Winkelhorst 1, Luka Sekulic, Ingo Pickert, Marek Tkac, Vincent Winkler und Luka Sucic. Trainer. Karsten Seehafer.

Persönliche Fehler: 13/8

 

Champions League 2016/2017

Qualifikationsrunde II – Gruppe G in Herceg Novi (Montenegro)

Freitag, den 14. Oktober 2016
17:15 NC Vouliagmeni – Waspo 98 Hannover 11:10 (3:2, 2:3, 3:1, 3:4)
19:00 Jadran Herceg Novi – ASC Duisburg 12:4 (2:0, 5:2, 3:0, 2:2)

Sonnabend, den 15. Oktober 2016
17:15 Waspo 98 Hannover – ASC Duisburg

19:00 Jadran Herceg Novi – NC Vouliagmeni

Sonntag, den 16. Oktober 2016
09:45 ASC Duisburg – NC Vouliagmeni
11:30 Jadran Herceg Novi – Waspo 98 Hannover

Spielstätte: Instititu Dr Simo Milošević, Ulica Sava Ilića Igalo, 85340 Herceg Novi, Montenegro