Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Auch Fünfmeter helfen nicht

Dramatik am frühen Morgen in den Platzierungsspielen dieser 32. Wasserball-Europameisterschaften hier in Belgrad (Serbien): Deutschlands Männer retteten sich gegen Rumänien nach einem 2:6-Rückstand und zwischenzeitlicher 8:6-Führung am Ende glücklich abermals in ein Fünfmeterwerfen, doch gab es hier nach zwei Fehlwürfen diesmal eine 13:14 (2:5, 1:1, 4:0, 3:4/3:4)-Niederlage. Damit geht es für die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV)  jetzt am Sonnabendmorgen um 9 Uhr im Spiel um Platz elf gegen den noch ermittelnden Verlierer des Parallelduells zwischen Frankreich und den Niederlanden.

„Wir schaffen es einfach nicht, vier konstante Viertel hinzulegen“, haderte Bundestrainer Patrick Weissinger (Esslingen) beim sechsten Auftritt in der Kombank-Arena abermals (und zu Recht) mit den Schwankungen seines Teams, das erneut mit 0:3 (4.) und 2:6 (16.) klar im Rückstand lag. Deutschlands Abwehr wirkte am frühen Morgen phasenweise einfach nicht wach, ud auch der Angriff wollte nicht so recht in Schwung kommen. Doch das Blatt wendete sich gradezu extremhaft: Julian Real verkürzte mit dem letzten Angriff vor der Halbzeitpause noch auf 3:6, und nach dem Seitenwechsel wollte nun den Rumänen absolut nichts mehr gelingen.

Nach fünf Treffern in Serie gingen die Deutschen noch vor dem letzten Viertel mit 7:6 (23.) in Führung und legten nach der Pause durch Marko Stamm mit einem sechsten Tor sogar noch das 8:6 (26.) nach. Rumäniens zehnminütige Angriffs- und auch Spielflaute endete im Gegenzug mit dem Anschlusstreffer zum 7:8, doch Paul Schüler erhöhte in Überzahl erneut auf 9:7 (27.). Allerdings kippte die Partie erneut in das nächste Extrem: Die bis zu diesem Augenblick zeitweilig scheinbar von der Bildfläche verschwundenen Rumänen trafen jetzt gleich dreimal eiskalt und gingen 47 Sekunden vor dem Ende nun ihrerseits mit 10:9 in Führung.

In dem nach einer Auszeit folgenden letzten Spielzug der Partie wurden gleich zwei deutsche Würfe abgewehrt, darunter eine Sekunde vor dem Ende auch in Überzahl ein Rückraumwurf des heute dreimal erfolgreichen Erik Bukowski. Letzteres geschah allerdings auf Kosten eines Eckballes, und unter dem Motto „hoch und scharf in die Mitte“ verwandelte Center Mateo Cuk nach einem direkten Pass aus kurzer Distanz tatsächlich direkt zum eigentlich kaum für möglich gehaltenen 10:10-Gleichstand, so dass es nur zwei Tage nach dem Slowakei-Spiel abermals in ein am Ende kaum mehr für möglich gehaltenes Fünfmeterwerfen ging.

Für die Duelle von der Linie brachte Bundestrainer Patrick Weissinger nach dem Happy-End vom Monat erneut Moritz Schenkel für Roger Kong im Tor. Diesmal begannen jeweils die DSV-Akteure die Wurfenserie und gingen nach Treffern von Heiko Nossek, Marko Stamm und Erik Bukowski dreimal in Führung. Julian Real und Maurice Jüngling vergaben dann allerdings gegen Torwartroutinier Dragan Stoenescu ihre Versuche, womit die vierte Niederlage im sechsten Turnierspiel besiegelt war. Bei Nossek und Jüngling griff jeweils der für die Ausführung des Wurfes nicht maßgebliche montenegrinische Schiedsrichter Stanko Ivanovnski verwirrend in das Spiel ein.

„Wir haben vom Weltverband bisher noch nichts Offizielles“, konnte Mannschaftsleiter Jens Christoph Pech zudem in Sachen Olympiaqualifikationsturnier noch keine Entwarnung geben. Er ist dennoch optimistisch, dass Rang zwölf reicht. Im Spiel um Platz elf geht es am Sonnabend um 9 Uhr gegen den noch ermittelnden Verlierer des Parallelduells zwischen Frankreich und den Niederlanden. Unabhängig von diesem Resultat ist es bereits jetzt die schlechteste deutsche EM-Platzierung. Bisher war diese Marke einem zehnten Platz bei den Titelkämpfen 1997 in Sevilla (Spanien) zugefallen, damals noch im Rahmen der großen Schwimm-Europameisterschaften.

 

Europameisterschaften 2016 in Belgrad (Serbien)

Platz neun bis zwölf Männer

Rumänien – Deutschland 14:13 (5:1, 1:1, 4:0, 3:4/3:4) nach Fünfmeterwerfen

Deutschland: Roger Kong (1. – 32.) und Moritz Schenkel (Fünfmeterwerfen) – Erik Bukowski 3, Timo van der Bosch 1, Julian Real 1, Tobias Preuß, Maurice Jüngling, Heiko Nossek, Paul Schüler 1, Marko Stamm 1, Mateo Cuk 1, Marin Restovic 2 und Dennis Eidner. Trainer: Patrick Weissinger

Persönliche Fehler: 10/9

 

Resultate des heutigen Tages und kommende Partien

Mittwoch, den 20. Januar 2016
09:00 Malta (L33) – Slowakei (L34) 9:17 (1:4, 2:3, 4:5, 2:5) – Männer (Spiel 41)
10:30 Rumänien (W33) – DEUTSCHLAND  (W34) 14:13 (5:2, 1:1, 0:4, 4:3/4:3) nach Fünmeterwerfen – Männer (Spiel 42)
12:00 Griechenland (4A) – Italien (1B) 4:10 (0:1, 0:3, 2:2, 2:4) – Frauen (Spiel 34)
13:30 Niederlande (1A) – DEUTSCHLAND (4B)  19:2 (8:0, 3:1, 5:0, 3:1) – Frauen (Spiel 31)
15:45 Ungarn (2A) – Frankreich (3B) 18:6 (6:1, 5:3, 2:2, 5:0) – Frauen (Spiel 32)
17:15 Russland (3A) – Spanien (2B) 8;12 (2:2, 0:5, 2:1, 4:4) – Frauen (Spiel 33)
18:45 Spanien (L35) – Russland (L36) 10:9 (2:1, 4:2, 2:2, 2:4) – Männer (Spiel 43)
20:15 Griechenland (W35) – Serbien (W36) 7:13 (3:4, 0:2, 1:4, 3:3)  – Männer (Spiel 44)

Donnerstag, den 21. Januar 2016
09:00 Türkei (L37) – Georgien (L38) – Männer (Spiel 45)
10:30 Frankreich (W37) – Niederlande (W38) – Männer (Spiel 46)
12:00 Frankreich (L32) – Griechenland (L34) – Frauen (Spiel 36)
13:30 DEUTSCHLAND (L31) – Russland (L33) – Frauen (Spiel 35)
15:45 Niederlande (W31) – Spanien (W33) – Frauen (Spiel 37)

17:15 Ungarn (W32) – Italien (W34) – Frauen (Spiel 38)
18:45 Italien (L39) – Spanien (L40) – Männer (Spiel 47)

20:15 Montenegro (W39) – Ungarn (W40) – Männer (Spiel 48)

Freitag, den 22. Januar 2016
09:00 Malta (L41) – L45 – Männer (15./16. Platz)
10:30 Slowakei (W41) – W45 – Männer (13./14. Platz)
12:00 Türkei (6A) – Kroatien (6B) – Frauen (11./12. Platz)

13:30 Portugal (5A) – Serbien (5B) – Frauen (9./10. Platz)
15:45 L35 – L36 – Frauen (7./8. Platz)
17:15 W35 – W36 – Frauen (5./6. Platz)
18:45 L37 – L38 – Frauen (3./4. Platz)
20:15 W37 – W38 – Frauen (1./2. Platz)

Sonnabend, den 23 Januar 2016
09:00 DEUTSCHLAND (L42) – L46 – Männer (11./12. Platz)
10:30 Rumänien (W42) – W46 – Männer (9./10. Platz)
12:00 Russland (L43) – L47 – Männer (7./8. Platz)
13:30 Spanien (W43) – W47 – Männer (5./6. Platz)
16:15 Griechenland (L44) – L48 – Männer (3./4. Platz)
17:45 Serbien (W44) – W48 – Männer (1./2. Platz)