Was gibt es Neues?
Alter Bekannter: Toth übernimmt Duisburg 98
In der Deutschen Wasserball-Liga (DWL) ist der Vorjahrszehnte Duisburger SV 98 bei der Trainersuche für die kommende Suche fündig geworden und konnte für die Position einen alten Bekannten gewinnen: Der gebürtige Ungarn Kalman Toth übernimmt die Ligamannschaft der 98er und wird damit den scheidenden Coach Marek Debski ersetzen, der sich eine Pause auserkoren hat. Er ist damit nach Tim Focke (SV Bayer 08 Uerdingen) und Istvan Kelemen (SVV Plauen) das dritte neue Trainergesicht der kommenden Saison, gleichzeitig der zweite gebürtige Ungar in den bisherigen Trio.
Als Kalman Toth 1995 die B-Jugend des DSV98 zum Titelgewinn der deutschen Meisterschaft führte, lagen die meisten seiner kommenden Schützlinge wahrlich noch in den Windeln, einige hatten das Licht der Welt noch nicht einmal erblickt. Nur zu gern denkt der Diplomsportlehrer an diese erfolgreiche Zeit am Bertasee zurück. Dabei erinnert er sich ebenso an die harte, damit verbundene, Arbeit aber auch an unterhaltsame Nachmittage auf der Vereinsanlage, bei denen die Schwimmausflüge zum gegenüberliegenden Angelverein auf der Tagesordnung standen. Die Nachfolge von Marek Debski hat der gebürtige Ungar daher gern angetreten und lernt nun in den kommenden Wochen sein Team genauer kennen.
Kalman Toth ist an einem Kölner Berufskolleg als Sportlehrer tätig. „Ich muss jeden Tag meine Schüler für den Sport neu begeistern. Das ist an den Berufsschulen besonders schwierig“, so der neue Trainer. „Meine Begeisterungsfähigkeit wird mir sicherlich auch im Training der Bundesligawasserballer helfen, um die harte Arbeit der Vorbereitung kommt man aber dennoch nicht herum.“ In der Tat legte Kalman Toth bereits in den ersten Tagen ein straffes Programm vor, dessen Nutzen sich im Saisonverlauf deutlich auszahlen soll. „Wer bis in die letzte Spielminute agil und konzentriert auftreten will, muss sich diese konditionellen Vorteile in der Vorbereitung hart erarbeiten.“ Dem gebürtigen Ungarn liegt besonders viel daran, dass seine Mannschaft konditionell nicht nur mithalten kann, sondern möglichst überlegen sein soll: „Bei diesem Sport, in dem man in Sekundenbruchteilen Entscheidungen treffen muss, zahlt sich dabei der körperliche Vorteil auch Richtung mentaler Stärke aus.“
An Durchsetzungskraft und Selbstbewusstsein mangelt es dem Routinier sicher nicht. Im Alter von 19 Jahren siedelte er allein von Ungarn nach Mannheim um. Der Wasserballsport hat ihn dabei stets begleitet. Ausgebildet in Budapest, setzte sich der junge Spieler schnell für die badischen Auswahlmannschaften durch und spielte so auch in den 1970ern beim damaligen badischen Bundesligisten Nikar Heidelberg. Mit Beginn seines Studiums an der Kölner Sporthochschule zog es ihn ins Rheinland, wo er in verschiedenen Stationen bei den nordrheinwestfälischen Vereinen in Köln, Solingen, Wuppertal, Krefeld, Düsseldorf und Duisburg als Spieler, Jugend- und Männertrainer aktiv war. Kalman Toth wurde auch in den vergangenen Jahren mit Ungarns Masters-Teams Europa- und Weltmeister in diversen Altersklassen.
Die Sportliche Leiterin Susanne Becker blickt hoffnungsvoll auf die anstehende Spielzeit: „Natürlich möchten wir uns mit dem jungen Team in der kommenden Saison weiterentwickeln. Als Aufsteiger haben wir im letzten Jahr mit Marek ein fantastisches Ergebnis erzielen können und daran sollten wir anknüpfen wollen. Wir vertrauen darauf, dass unser neuer Trainer, den schon eine gewisse ‚Wasserball-Verrücktheit‘ auszeichnet, das Team in die Qualifikationsrunde zur A-Gruppe führen kann. An den White Sharks sind wir dieses Jahr nur denkbar knapp gescheitert. Da wäre es natürlich schön, wenn uns der Aufstieg in der kommenden Saison gelingen könnte.“
Name: Kalman Toth
Geb. 18.10.1951 in Budapest, 1971 Übersiedlung nach Deutschland
Staatsangehörigkeit: Deutsch
Beruf: Diplom Sportlehrer am Berufskolleg Köln