Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Änderung der DOSB-Förderung trifft die Sportart in das Mark

Der deutsche Wasserball steht vor einschneidenden Veränderungen: Wenig mehr als ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) will der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) die Förderung komplett auf die Spiele 2020 in Tokyo (Japan) fokussieren. Der DSV-Fachspartenvorsitzende Hans-Jörg Barth (Esslingen) hat in einem Rundschreiben an die Fachsparte und die DWL-Vereine über die jüngsten Entwicklungen informiert, die aus Sicht der Sportart dramatisch ausfallen.

Der für den Spitzensport zuständige DOSB hat auf anhaltende Talfahrt der Nationalmannschaften reagiert: Bei den anstehenden Weltmeisterschaften in Kasan (Russland) wird der DSV nach jeweils verpasster Qualifikation erstmals seit 1998 nicht mit beiden Nationalmannschaften dabei sein. In der laufenden Saison konnten zudem beide Teams in jeweils sechs Weltliga-Spielen nicht einen einzigen Punkt holen, und die letzte Top-Acht-Platzierung einer Jugendauswahl datiert aus dem Jahre 2006. Hinzu kommt die seit Januar ungelöste Bundestrainerfrage im Männerbereich. Im ohnehin nur dürftig geförderten Frauenbereich war der DSV zuletzt 2009 auf einer Weltmeisterschaft vertreten und hatte zuletzt die Qualifikation für die Europameisterschaft verpasst.

In einem Treffen mit der DSV-Spitze hat der DOSB am 16. April eine „effizientere Nutzung der bestehenden Ressourcen“ angemahnt und gleichzeitig klar gemacht, dass die anvisierte Teilnahme der Männer-Nationalmannschaft an den Olympischen Spielen 2016 nicht mehr oberste Priorität besitze. Damit würde es zwar weiterhin eine Förderung für die Sportart geben, allerdings wäre diese gemäß den DOSB-Vorgaben einzusetzen und diese bereits jetzt auf den Olympiazyklus 2017 bis 2020 einzurichten. Mittelfristig könnte allerdings eine gänzliche Streichung der Förderung drohen, die etwa die Bundesstützpunkte nebst den dortigen Trainern und die Sportlerstellen bei der Bundeswehr beträfe.