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14:1-Lauf: Spandau-Frauen stürmen zum vierten Meistertitel

Die Wasserfreunde Spandau sind erneut deutscher Wasserball-Meister der Frauen: Im zweiten Endspiel der „best of three“-Serie siegten die Berlinerinnen am Sonnabend nach einer klar dominierten ersten Halbzeit (12:0) gleich mit 14:5 (6:0, 6:0, 2:1, 0:4) gegen ihren Dauerrivalen SV Bayer Uerdingen 08, der vor Wochenfrist bereits in der Heimpartie mit 8:13 unterlegen gewesen war. Bronze ging ebenso erneut und ebenfalls nach nur zwei von drei möglichen Partien an den SV Blau-Weiß Bochum mit einem 10:8 (2:4, 3:2, 2:0, 3:2)-Heimerfolg gegen den ETV Hamburg.

Die Partie erinnerte an die Tage größter Dominanz des früheren Serienmeisters SV Blau-Weiß Bochum in den 2000er-Jahren, doch der heutige Spielverlauf dürfte zumindest in seiner Form einmalig sein: Hatte Uerdingen das Rundenspiel an gleicher Stelle noch mit 11:10 knapp gewonnen, führte Spandau im entscheidenden Finalduell nach nicht einmal drei Minuten bereits mit 5:0 (!). Zeit für ein Comeback der Gäste wäre noch ausreichend vorhanden gewesen, allerdings kam Uerdingen auch in der Folge nicht einmal ansatzweise ins Spiel, so dass die Mannschaft von Wasserfreunde-Trainer Marko Stamm bis zur Habzeitpause auf 12:0 davonzog. Die Partie war damit auch ergebnistechnisch längst entschieden, allerdings gelang den Gästen erst in der 20. Minute beim Stande von 0:13 der erste Treffer an diesem denkwürdigen Nachmittag,

Spandau schloss die ersten drei Spielviertel mit einem 14:1-Lauf ab, ehe der Schlussabschnitt mit 4:0 an die Gäste ging. Neuseelands WM-Teilnehmerin Emmerson Houghton war mit fünf Treffern erfolgreichste Werferin des zweiten Finalduells. Uerdingens deutsche Nationalspielerin Aylin Fry musste sich heute mit einem Tor begnügen, blieb allerdings mit 61 Treffern in 16 Spielen an der Spitze der Torschützenliste. Kuriose Randnote der heutigen Begegnung: Wasserball-Legende Hagen Stamm fungierte in der Finalpartie als Hallensprecher.  

Für die Wasserfreundinnen mit ihrem zu Saisonbeginn auf gleich mehreren Positionen neuformierten Team war es zugleich der vierte Meistertitel in Serie seit 2019, wobei auch hier Bayer Uerdingen jeweils der Finalgegner gewesen war. Der Hauptstadtklub konnte gleichzeitig zum zweiten Mal nach 2019 das Meister-Double mit Titelgewinnen der Männer und Frauen holen. 

Bochum dreht Bronzeduell

Auch im zweiten Spiel um Platz drei zwischen Blau-Weiß Bochum und dem ETV Hamburg  gab es einen furiosen Start, wobei im Freibad Wiesental aber die im ersten Spiel mit 10:14 unterlegenen Gäste eine 4:0-Führung im ersten Abschnitt hinlegten. Allerdings kamen hier die Bochumerinnen wieder ins Spiel und verkürzten noch im Auftaktviertel auf 2:4. In dem aus Gästesicht torlosen dritten Spielviertel (2:0) gelangen Bochum gleich zum Beginn beim 7:6 und 7:6 (17.) erstmals Ausgleich und Führung, allerdings war die Partie bis zur Schlusssirene nicht entschieden.

Erfolgreichste Werferin der Partie und zentrale Spielerin ihres Teams war Bochums EM-Teilnehmerin Jana Stüwe mit fünf Treffern. Beide Teams standen sich nach 2022 bereits zum zweiten Mal in Folge beim Duell um Bronze gegenüber, so dass die Reihenfolge auf den ersten vier Plätzen der Bundesliga unverändert blieb.

Die Platzierungsrunde stand auch beim dritten von drei Turnieren um die Ränge fünf bis sieben ganz im Zeichen des SSV Esslungen. Vor heimischer Kulisse landete der Vorjahresaufsteiger zwei klare Siege gegen Waspo 98 (16:3) und den SV Nikar Heidelberg (16:5) und beendete die Runde mit elf von zwölf möglichen Punkten. Das bereits vor dem Turnierbeginn feststehende Schlusslicht Nikar Heidelberg verpasste in der torreichen Partie gegen Hannover (12:14) die Chance, sich zumindest mit einem Punktgewinn in die Sommerpause zu verabschieden.

 

Aufzeichnung Spandau gegen Uerdingen: www.youtube.com/watch?v=byeS3OWTqlA

Aufzeichnung Bochum gegen Hamburg: www.youtube.com/watch?v=6M1MZwLmgVE

Aufzeichnung Esslingen gegen Hannover: www.youtube.com/watch?v=8G60gIrubvM

Aufzeichnung Esslingen gegen Heidelberg: www.youtube.com/watch?v=SpPcE6zpoY0