Was gibt es Neues?

Spandau erneut von der Fünfmeterlinie erfolgreich – jetzt zwei Spiele in Berlin

Das nennt man wohl ein Déjà-vu-Erlebnis: Im ersten Finalspiel um die 103. deutsche Wasserball-Meisterschaft seit 1912 konnte sich Titelverteidiger Wasserfreunde nach einem Fünfmeterwerfen am Mittwochabend vor gut 300 Zuschauern mit 14:12 (1:1, 3:2, 5:3, 1:2/5:3) beim Dauerrivalen Waspo 98 Hannover durchsetzen und ging in der „best of five“-Serie mit 1:0 in Führung. Bereits im letztjährigen Titelkampf hatten die Berliner zwei der drei dortigen Endspiele jeweils von der Fünfmeterlinie für sich entscheiden können.

Die Partie begannt mit einer Viertelstunde Verspätung: Kurzzeitig hatten sintflutartige Regenfälle und auch einige Gewitterzeichen alle Vorbereitungen zum Halten gebracht, doch die Partie selbst sollte dann ohne Niederschlag über die Bühne gehen. In der ebenso ausgeglichenen und hartumkämpfen Begegnung erkämpfte sich zunächst Spandau eine 3:1-Führung (11.), allerdings ging die Waspo98-Sieben bis zum Seitenwechsel ihrerseits mit 4:3 in Front. Mit einem 3:0-Lauf erkämpftem sich die Gäste im torreichen dritten Abschnitt (5:3) die Führung allerdings wieder zurück.  Erst in der 29. Minute konnten die Spieler von Trainer Karsten Seehafer beim 8:8 erstmals wieder ausgleichen.

Dramatisch und passend zum Spiel verlief auch die Schlussminute: Zunächst sorgte Marek Tkac  43 Sekunden vor dem Ende bei ablaufender Angriffszeit mit seinem Überzahltreffer für die erneute Führung der Gäste. Hannover erzwang mit dem letzten eigenen Angriff der Partie noch einen Fünfmeter, den Andrija Basic mit 26 verbliebenen Sekunden zum 9:9-Endstand verwandelte. Spandaus kurzzeitig Führung wurde durch eine schwere Augenverletzung des Torschützen Marek Tkac überschattet, der bei einer Abwehraktion von einem Gegenspieler im Gesicht getroffen worden war. Der Slowake wurde in ein Krankenhaus gebracht und muss sich einer Operation unterziehen. Inzwischen befindet er sich wieder in Berlin, wird in den weiteren Spielen der Finalserie aber nicht mehr auflaufen können.

Im nachfolgenden  Fünfmeterwerfen scheiterte Hannovers erster Schütze Nikola Milardovic an Spandaus Torwartroutinier Lazslo Baksa, während alle weiteren Akteure ihre Würfe verwandeln konnten. Die erneute Spandauer Treffsicherheit eröffnet gute Chancen: In allen sieben Finalserien zwischen beiden Teams seit 2017 wurde der Gewinner des Startspiels – unabhängig vom vorherigen Tabellenstand in der Liga – nachfolgend dann auch Meister, so dass das heutige Resultat nicht nur ergebnistechnisch ein gutes Omen für die Berliner ist. 

Die Finalserie geht am Wochenende  wie gewohnt im Doppelpack mit den Spielen zwei und drei in Berlin weiter (Sonnabend, 16 Uhr und Sonntag, 15 Uhr, jeweils Schöneberger Schwimmsporthalle). Hier könnten die Wasserfreunde mit zwei weiteren Siegen ihren den 39. deutschen Meistertitel sei 1979 bereits vorzeitig einfahren. Hannover muss wenigstens  eine dieser beiden Partien gewinnen, damit am Mittwochabend zumindest eine vierte Partie im heimischen Volksbad Limmer zur Austragung kommt.

 

Wasserball-Bundesliga Männer 2023/2024

Finale („best of five“)

Mittwoch, den 29. Mai 2024 (Spiel 1)
18:30 Waspo 98 Hannover – Wasserfreunde Spandau 04 12:14 (1:1, 3:2, 3:5, 2:1/3:5) nach Fünfmeterwerfen => Stand der Serie: 0:1 (Aufzeichnung der Partie)

Sonnabend, den 1. Juni 2024 (Spiel 2)
16:00 Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover (Schöneberger Schwimmsporthalle – SR: Uhlig, R. Müller/Hausche, U. Häntschel)

Sonntag, den 2. Juni 2024 (Spiel 3)
15:00 Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover (Schöneberger Schwimmsporthalle – SR: Arntzen, Schopp/Hausche, U. Häntschel)

Mittwoch, den 5. Juni (Spiel 4 – bei Bedarf)
??:?? Waspo 98 Hannover – Wasserfreunde Spandau 04 (Volksbad Limmer)

??:?? (Spiel 5 – bei Bedarf)
??:?? Wasserfreunde Spandau 04 – Waspo 98 Hannover (Schöneberger Schwimmsporthalle)