Was gibt es Neues?

Cuk-Ausschluss lässt Spandau mit leeren Händen dastehen

Stark gespielt und trotzdem nicht belohnt: Die Wasserfreunde Spandau 04 unterlagen zum Hinrundenabschluss der Champions League im Schlüsselspiel der Gruppe B gegen Kroatiens Topklub Jug Dubrovnik denkbar unglücklich mit 11:12 (3:1, 2:4, 3:2, 3:5), als in der Schlussphase eine Vier-Minuten-Strafe gegen Wasserfreunde-Center Mateo Cuk die Berliner auf die Verliererstraße brachte. Durch die Niederlage gegen die weiterhin vierplatzierten Kroaten fehlen den auf Rang sechs liegenden Berlinern damit jetzt sechs Punkte auf jenen vierten Platz und die damit verbundenen Endrundenteilnahme.

Die äußerst spannende Schlüsselpartie war bis dahin eine Werbung für die Sportart, wobei die Wasserfreunde bei wechselnden Führungen anfangs mit 3:0 geführt hatten. Nach einem Zwischenspurt der Gäste lag Spandau dann im Schlussviertel trotz eines vergebenen Strafwurfes mit 9:7 und 10:9 abermals in Führung, allerdings gingen die Berliner zweieinhalb Minuten vor dem Ende mit einer denkwürdigen Szene k.o.: Nachdem Mateo Cuk in der Sturmmitte ein Freiwurf oder sogar ein Ausschluss gegen den Verteidiger verwehrt worden war, folgte wenige Sekunden später zum Entsetzen der Berliner Verantwortlichen dann sogar ein Ausschluss gegen Cuk wegen einer Tätlichkeit.

Die drastische Entscheidung wirkte allerdings wie eine Konsequenz der im Schlussabschnitt nachlassenden Schiedsrichterleistungen, wie Anwesende klagten. In jedem Fall bedeutete diese aus Spandauer Sicht angesichts der geringen Restspielzeit neben dem sofortigen Strafwurf eine dauerhafte Unterzahl bis zum Ende der Partie, was trotz des augenblicklichen 10:10-Gleichstandes einer Vorentscheidung gleichkam. Dubrovnik ging auch schnell mit 12:10 in Führung, allerdings spielte Spandau selbst in Unterzahl stark und verkürzte sogar noch auf 11:12, ehe bei 20 verbliebenden Sekunden auf der Uhr ein Fehlpass den letzten Angriff der Berliner vorzeitig beendete.

Die Gemüter beruhigten sich nur schwer: Im obligatorischen Interview für das LEN-Portal nach dem Spielende verkniff sich Wasserfreunde-Trainer Athanasios Kechagias trotz mehrmaliger Nachfrage einen Kommentar zu der Szene. Gästetrainer Vjekoslav Kobescak streute ungewollt sogar noch Salz in die Berliner Wunden: Er hegte an gleicher Stelle zumindest massive Zweifel, ob sein Team ohne die Strafe die Partie gewonnen hätte. „Spandau wird nicht belohnt für eine sehr gute Leistung“,  haderte Wasserfreunde-Präsident Hagen Stamm. Erfolgreichste Schützen für die Berliner waren Dmitri Kholod und Roman Shepelev mit je drei Treffern.

Besonders ärgerlich: Die Aktion ist im Kampf um den vierten Platz in der Gruppe B bereits nach der Hinrunde ein möglicherweise vorentscheidender Rückschlag nicht nur gegen Spandau, sondern auch alle weiteren Dubrovnik-Verfolger: Da auch die Parallelpartien des Spieltages ausnahmslos Favoritensiege erbrachten, liegen die Kroaten jetzt jeweils mit fünf oder sechs Punkten vor sämtlichen Mitbewerbern. Jeder einzelne Kandidat müsste damit im weiteren Saisonverlauf nicht nur das Rückspiel gegen Dubrovnik gewinnen, sondern bedarf nun auch der Schützenhilfe der Konkurrenz.

Für den deutschen Rekordmeister entscheidet sich damit die internationale Saison wohl schon bereits am 17. Februar, da es zum dortigen Rückrundenauftakt erneut gegen Dubrovnik geht. Dieses geschieht dann allerdings auswärts und ohne Cuk wie auch einen Cuk-Ersatz: In internationalen Spielen darf bei Spielersperren für Tätlichkeiten in den betreffenden Partien bis dato nicht einmal der entsprechende Kaderplatz in dem 13er-Aufgebot ersetzt werden.