Was gibt es Neues?

Europas Beste zu Gast in Berlin

„Spandaus Hoffnung stirbt zuletzt“ titelt der deutsche Rekordmeister Wasserfreunde Spandau 04 die Vorschau zu seinem nächsten Auftritt in der Champions League, was unter anderem dem Restprogramm der Berliner geschuldet ist: Am elften von 14 Spieltagen der Gruppe B empfangen die Wasserfreunde am morgigen Dienstagabend keinen Geringeren als Titelverteidiger Pro Recco aus Italien. Das Anschwimmen gegen das „Real Madrid“ des Wasserballs steigt in der Schöneberger Schwimmsporthalle um 19 Uhr. 

Für die beiden deutschen Vertreter Spandau 04 (10 Punkte) und Waspo 98 Hannover (11) ist vier Spieltage vor dem Ende der Rundenspiele der Einzug ins Final Eight Anfang Juni in Belgrad (Serbien) rechnerisch noch möglich. Der dafür nötige vierte Platz in der Tabelle des Achterfeldes wird zurzeit von dem ungarischen Vertreter OSC Budapest (13 Punkte) belegt, wobei die Berliner allerdings die schlechteste Ausgangsposition haben: Hannover trifft noch im direkten Vergleich auf Budapest und könnte damit aus eigener Kraft vorbeiziehen. Spandau muss dagegen nicht nur auf Schützenhilfe hoffen, sondern auch auch erst einmal den dicken Brocken Recco aus dem Weg räumen.

Das Team aus der Region Genua ist der aktuell schwerste denkbare Rivale – und die erfolgreichste Mannschaft des Kontinents der vergangenen Jahre schlechthin. Die Italiener, die einer kleinen Weltauswahl gleichen, werden vom Kroaten Sandro Sukno trainiert, der vor dem Spielerabschied 2019 bei Recco (wegen gesundheitlicher Probleme) als bester Wasserballer der Welt galt. Mit Anfang 30 ist er jünger als ein halbes Dutzend der aktuellen Akteure. In den bisherigen Champions League-Partien gab es für die titelverwöhnten Italiener nur eine 8:11-Niederlage bei Jug Dubrovnik, ansonsten meist hohe Siege bei denen souverän und dominant gewonnen werden konnte.

Am 1. Dezember verkaufte sich Spandau beim 9:14-Hinspiel (3:5, 3:5, 0:1, 3:3) gegen den in Bestbesetzung angetreten Favoriten allerdings respektabel. Das Ziel des Gastgebers ist es, da anzuknüpfen und „als David den Goliath zu ärgern, in Verlegenheit zu bringen, mutig zu sein und dann das Beste daraus zu machen“ – so Wasserfreunde-Trainer Petar Kovacevic.

Bislang hat Spandau in der Champions League nur einmal gegen Pro Recco gewonnen. Das war am 5. März 2003 in der Hauptrunde der Champions League auswärts mit 9:5. In der damaligen Saison war dieses die einzige Niederlage der Italiener, die später diesen Wettbewerb auch gewannen. Nahe an einer Überraschung war auch das Spiel am 24. Januar 2018 daheim in Schöneberg, als man mit einem 3:0-Schlussviertel fast noch einen Vier-Tore-Rückstand wettmachte und nur 9:10 verlor.

Diese Begegnung sowie sämtliche weiteren Partien des elften Spieltages laufen wie gewohnt unter https://lenchampionsleague.eurovisionsports.tv/event/10/preliminary-round-2021-22 mit Fernsehbildern frei empfangbar im Livestream der LEN.

Foto: Deepbluemedia