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Bochumer Wasserballer retten ukrainische Spielerinnen

In dem seit nunmehr acht Tagen anhaltenden Ukraine-Krieg sind zusätzlich zu unzähligen Sympathiebekundungen auch zahlreiche Hilfs- und Rettungsaktionen angelaufen. Aus dem Bereich des Sports ganz vorne mit dabei ist Frauen-Bundesligist SV Blau-Weiß Bochum: Masters-Wasserballer Peter Bayer und der ortskundige Zweitligaspieler Lovro Roncevic sind am vergangenen Mittwoch mit einem Kleinbus in Richtung Ukraine aufgebrochen und wollen gleich neun einheimische Wasserballerinnen in Sicherheit bringen.

Ursprünglich hatten sich zwei ukrainische Spielerinnen angesichts der dramatischen Lage an Kontakte in Deutschland gewandt, doch dabei blieb es nicht: Nun wollen die beiden Bochumer und ihre weiteren Helfer gleich neun Wasserballerinnen im Alter von 17 bis 23 Jahren aufsammeln und bis auf weiteres in Bochum unterbringen. „Alle kommen aus den stark umkämpften Gebieten wie Kiew“, beschreibt Abteilungsleiter Frank Lerner die dramatische Situation.

Bereits am Donnerstag konnten Bayer und Roncevic die beiden ersten geflüchteten Spielerinnen ausfindig machen (siehe Foto). Sie wurden noch am gleichen Tag zu Freunden über die ukrainisch-polnische Grenze auf EU-Territorium gebracht und sollen von dort zeitnah mit einem der beiden nachfolgenden Bochumer Kleinbusse in Richtung Ruhrgebiet aufbrechen.

Die Beiden sollen nicht die Einzigen bleiben: Wie von Vereinsseite bekanntgegeben wurde, würden alle neun Spielerinnen familiäre Aufnahme bei Klubmitgliedern finden. Diese Aktion sei durch Vereinsmitglieder auch finanziell abgesichert, doch möchte der Verein in den kommenden Tagen zusätzlich eine Spendenaktion auf seiner Homepage starten.

Die Nationalmannschaft der Ukraine gehörte in den 2000er-Jahren zu den Top 12 des europäischen Frauenwasserballs, konnte allerdings aufgrund der der damaligen Achterfelder keine Teilnahme an einem EM-Turnier verzeichnen. Erst vor gut zwei Wochen hatte die deutsche Auswahl beim aktuellen Qualifikationsturnier in Bukarest (Rumänien) unter politisch bereits angespannten, aber damals noch friedlichen Vorzeichen einen 15:6-Erfolg gegen die aktuelle Mannschaft erreichen können.