Nationalmannschaft

Was gibt es Neues?

Olympiaqualifikation mit „Blase“

Das verlegte Olympiaqualifikationsturnier der Männer wird wie geplant vom 14. bis 21. Februar kommenden Jahres in Rotterdam (Niederlande) zur Austragung kommen. Dieses wurde jetzt auf einer Videokonferenz der beteiligten Mannschaften mit dem Weltschwimmverband FINA noch einmal bestätigt. In Rotterdam kämpfen zwölf Mannschaften um die letzten drei noch offenen Olympiastartplätze für das Zwölferfeld von Tokio, darunter auch die Auswahl des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV).

Die FINA wird sich bei der Durchführung erwartungsgemäß an den derzeitigen Europapokalveranstaltungen der LEN orientieren: „Es wird vor Ort eine ‚Blase‘ geben“, berichtete Bundestrainer Hagen Stamm (Berlin) über den Stand der Planungen. Die Delegationen werden sich nur im Hotel und in der Sportstätte aufhalten und können für die acht Spiele binnen acht Tagen neben dem etatmäßigen 13er-Aufgebot diesmal noch zwei weitere Akteure als eventuelle Nachrücker vor Ort nominieren. Bei drei positiven Corona-Testungen würde allerdings ein Team umgehend aus dem Turnier ausgeschlossen werden, wie es heißt.

Mit einer Austragung sind aus deutscher Sicht auch die vagen Hoffnungen passé, vielleicht sogar kampflos zu den Olympischen Spielen zu gelangen. Bei einem Ausfall des Qualifikationsturniers wäre dem Vernehmen nach das WM-Resultat von 2019 zu Anwendung gekommen, bei dem die DSV-Auswahl mit ihrem dortigen achten Platz in der bereinigten Liste hinter Kroatien und Griechenland auf Rang drei rangiert. Bereits zu Beginn des Jahres 2020 war beispielsweise vom asiatischen Kontinentalverband die Mannschaft Kasachstans am Grünen Tisch unter Berufung auf das Resultat der Asienspiele 2018 als Kontinentalvertreter gekürt worden.

Stamm macht sich derzeit aber mehr um die aktuelle Form seiner Aktiven Sorgen: Während andere Nationen trotz Corona-Auflagen und auch diverser positiver Testungen nahezu unvermindert spielen, wird die Bundesliga nicht vor März in das Geschehen starten. Zuletzt war zudem ein geplanter Nationalmannschaftslehrgang in Warendorf mit Testspielen gegen den deutschen Meister Waspo 98 Hannover nach zwei positiven Testungen in den Reihen von Pokalsieger Wasserfreunde Spandau 04 kurzfristig abgesagt worden.

Nach diversen Absagen aus Übersee trifft der WM-Achte Deutschland in Rotterdam in der Vorrundengruppe B mit dem Olympiazweiten Kroatien, Russland, Frankreich, Rumänien und Gastgeber Niederlande durchweg auf spielstarke europäische Gegner. „Das ist eine unglaublich schwere Gruppe“, rechnet Hagen Stamm von Beginn an mit harten Spielen. Für den Einzug in das Viertelfinale und die dortigen K.o.-Spiele muss als Zwischenstation zumindest Rang vier erreicht werden. 

Das Olympiaqualifikationsturnier hätte ursprünglich Ende März zur Austragung kommen sollen, war mit dem Eintreffen der Corona-Welle in Europa aber kurzfristig abgesagt worden. Die DSV-Auswahl war zuletzt 2008 in Peking (China) mit Platz zehn auf der der olympischen Bühne vertreten gewesen, danach dann zweimal auf den Qualifikationsturnieren gescheitert.

 

Olympiaqualifikationsturnier 2020 in Rotterdam (Niederlande)

Auslosung Vorrundengruppen

Gruppe A
Georgien
Türkei 
Kanada
Brasilien
Montenegro
Griechenland

Gruppe B
Kroatien
Niederlande
Frankreich 
Russland
Deutschland
Rumänien 

Wettkampfstätte: Zwemcentrum, Annie M. G. Schmidtplein 8, 3083 NZ Rotterdam, Niederlande
Internet: www.oktwaterpolo2020.nl

Foto: Deepblumedia/Giorgio Scala