Nationalmannschaft
Was gibt es Neues?
Deutschlands Wasserballerinnen in der Weltliga weiter sieglos
Deutschlands Frauen bleiben nach der Rückkehr in die Weltliga weiter sieglos: Die DSV-Auswahl unterlag am vierten Spieltag der Europa-Gruppe B in Chemnitz erwartet deutlich mit 3:22 (0:5, 2:7, 0:6, 1:4) gegen den amtierenden Weltmeister Spanien. Bei dem ersten Frauen-Länderspiel trafen vor einer ausverkauften Kulisse von 300 Zuschauern im Sportforum Claudia Kern (2) und Carmen Gelse für das seit 2012 deutlich verjüngte deutsche Team.
Sportlich bekamen die Anhänger der Sportart auch im vierten Weltliga-Spiel des Jahres erneut deutlich vor Augen geführt, dass der deutsche Frauenwasserball der Weltspitze derzeit deutlich hinterherhinkt. Zwischen beiden Teams herrschte ein sichtbarer Klassenunterschied, wobei die Gäste nicht einmal an ihre Leistungsgrenze gingen. So hatte etwa Spaniens bullige Centerspielerin Maria Carmen Garcia, Europas frischgebackene „Wasserballerin des Jahres“ 2014, vergleichsweise wenig Einsatzzeit und begnügte sich mit einem Rückhandtor und einem Überzahltreffer.
So waren es vor allem schnelle Pässe und das auch in der Abwehr äußerst bewegliche Spieler der Spanierinnen, das im Wellblechambiente der engen Schwimmhalle des Sportforums bei toller Stimmung die Zuschauer vielfach verzückte. „Die deutsche Mannschaft hätte aber dennoch nicht mit 20 Toren verlieren müssen“, äußerte sich ein Bundesligatrainer nicht nur über die Partie, sondern auch über die bisherigen Vorstellungen und so manche Personalie seit Saisonbeginn insgesamt kritisch.
Chemnitz begeistert
Der Star des Abends waren aus Sicht der Wasserballszene aber weniger die Mannschaften, sondern der Gastgeber. Mit dem besonders beim Frauenwasserball engagierten SC Chemnitz hatte sich ein gänzlich neuer Ausrichter für internationale Auftritte gefunden, der im Sommer dann auch ein Nationen-Turnier für die U17-Juniorinnen beherbergen wird. Trotz der Enge in der Schwimmhalle hatten sich die Macher alles für einen internationalen Auftritt hergerichtet. Mit dem erstmaligen Gang in das frühere Karl-Marx-Stadt hat die Sportart ähnlich wie vor Monatsfrist beim Männerspiel in Bremen scheinbar offene Türen eingetreten: Das Gastspiel des Weltmeisters wurde in Sachen Publikumsinteresse zum Zuschauermagneten und war binnen weniger Tage ausverkauft. „Wir hätten 1.000 Karten loswerden können“, sagte SCC-Vizepräsident Thomas Ebell.
Auch der mediale Blätterwald raschelte ungewohnt heftig, wobei selbst der MDR einen Kurzbeitrag des Spieles sendete. Die Macher der Veranstaltung hatten sogar einen Livestream der Veranstaltung organisiert, den einzigen bei den fünf Weltspielen auf deutschem Boden während der laufenden Saison. „Was der Stadt Chemnitz fehlt, ist eine moderne Schwimmhalle“, zeigte sich auch der weitgereiste Niculae Firoiu, der erneut als Spielbeobachter der FINA fungierte, von der Veranstaltung und dem Umfeld angetan.
In den der Parallelpartie des Abends siegten die bis dato ungeschlagenen Niederlande im heimischen Gouda auch mit 13:5 gegen Griechenland und haben damit nun einen Endrundenplatz definitiv sicher. In den beiden noch ausstehenden Vorrundenspielen der Europa-Gruppe B trifft die DSV-Auswahl auswärts auf den WM-Sechsten Griechenland (24. März) und in eigener Halle auf Vize-Europameister Griechenland (21. April).
Weltliga 2014/2015
Europa-Gruppe B, 4. Spieltag in Chemnitz
Deutschland – Spanien 3:22 (0:5, 2:7, 0:6, 1:4)
Deutschland: Michelle Reinhart und Jule Lißner – Anika Ebell, Nadja Kreis, Ira Deike, Claudia Blomenkamp, Gesa Deike, Anja Seyfert, Claudia Kern 2, Lilian Adamski, Luise Zimmermann, Carmen Gelse 1 und Sina van der Bosch. Trainer: Milos Sekulic.
Persönliche Fehler: 12/6
